Das Historische Museum Luzern, das vielleicht mit dem Natur Museum fusioniert wird und seinen Standort aufgeben muss, widmet seinem Gebäude eine Ausstellung: Erzählt wird in «Rocky Docky» die 450 jährige Geschichte des Alten Zeughauses, eines Gebäudes, das viel erlebt hat wie das gleichnamige Haus im Lied.
Erbaut worden ist der repräsentative Bau am Kasernenplatz 1569. Das Zeughaus gehörte neben dem Rathaus, dem Kornhaus, dem Spital oder den Befestigungsmauern zu den typischen Bauten einer spätmittelalterlichen Stadt, teilte das Museum zur Vernissage der Ausstellung vom Freitag mit. Während 450 Jahren seien dort ohne Unterbruch, aber mit unterschiedlicher Bestimmung, Waffen gelagert und ausgestellt worden.
Die Ausstellung, die rund ein Jahr gezeigt wird, kann in einem Audiorundgang besucht werden. Erzählt wird in diesem von Menschen, die im Verlauf der Jahrhunderte im Zeughaus ein- und ausgingen – vom Stadtschreiber Renward Cysat, der 1601 einen Tsunami in der Reuss beobachtete, vom Touristen Heinrich August Ottokar Reichard, der 1786 das Panzerheld des Habsburgers Leopold III, der in Sempach zu Tode kam, betrachtete, vom Dichter Gottfried Keller, der sich 1844 dem Freischarenzug gegen Luzern angeschlossen hatte, oder vom Kunstdieb Stéphane Breitwieser, der vor 20 Jahren im Museum sein Unwesen trieb.
Objekte und Dokumente erzählen von den Wendepunkten in der Geschichte des Zeughauses. Eines der Objekte ist ein Helm, der angeblich derjenige des Reformators Ulrich Zwingli gewesen sein soll. Jahrhundertelang wurde der durchbohrte Helm im Zeughaus des katholischen Luzern als Trophäe ausgestellt. 1848 forderten die reformierten Zürcher den Helm zurück. Für die Sonderausstellung kommt das Stück nun wieder nach Luzern.
Ab dem 18. Jahrhundert hatte das Zeughaus neben seiner militärischen Funktion auch die eines Museums. Bedeutende Gegenstände wurden museal präsentiert. Im 19. Jahrhundert erhielt das Haus wieder seine ursprüngliche Aufgabe, nämlich die Anschaffung, Aufbewahrung und Instandhaltung militärischer Gebrauchsgüter. Seit 1986 ist in ihm das kantonale historische Museum untergebracht.
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