JustizFalscher Polizist gerät an den Falschen und wird nun ausgeschafft
kad, sda
11.10.2022 - 17:03
Ein 31-jähriger Mann muss ins Gefängnis, weil er sich als Geldesel für Telefonbetrüger betätigt hat. Das Zuger Strafgericht hat den Kosovaren am Dienstag wegen gewerbsmässigem Betrug verurteilt. Er flog auf, als er als falscher Polizist an einen echten Polizisten geriet.
kad, sda
11.10.2022, 17:03
SDA
Das Urteil gegen den Beschuldigten kam im abgekürzten Verfahren zustande. Die Parteien einigten sich auf eine Freiheitsstrafe von 36 Monaten, wovon der Mann ein Jahr absitzen muss, wie der zuständige Staatsanwalt nach der Verhandlung gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bestätigte.
Die Probezeit beträgt zwei Jahre. Der Kosovare mit Wohnsitz in Deutschland befindet sich bereits im vorzeitigen Strafvollzug in der Schweiz. Er wird nach Absitzen der Strafe für sieben Jahre des Landes verwiesen.
Laut der Anklageschrift hat er von Juni bis November 2021 von vier Frauen in mehreren Kantonen Schmuck und Bargeld im Wert von über 463'000 Franken erbeutet. Dabei fungierte er als Botengänger für unbekannte Hintermänner, denen er die Beute jeweils aushändigte. Selber erhielt er davon bloss rund 1500 Franken.
Codewort «Blume»
Die Masche der Betrüger lief stets gleich ab. Sie kontaktierten die Frauen telefonisch und gaben sich als Polizisten aus. Sie versetzten die Opfer in Angst, indem sie ihnen von Kriminellen in ihrem Umfeld berichteten und die Frauen aufforderten, Bargeld und Schmuck in Sicherheit zu bringen.
Dazu schickten die Betrüger den nun verurteilten Kosovaren vorbei, der sich mit dem vereinbarten Codewort «Blume» als vermeintlicher Beamte zu erkennen gab und die Beute entgegennahm, um sie angeblich in Sicherheit zu bringen. Neben dem Betrug machte sich der falsche Polizist auch der Amtsanmassung schuldig.
In einem Falle waren die Betrüger allerdings an den falschen geraten, als sie nämlich eine Frau im Aargau kontaktierten, deren Sohn, ein echter Polizist, so wollte es der Zufall, gerade bei der Mutter zu Besuch war. Sie reichte dem Sohn das Telefon in der Annahme, der falsche Polizist wolle mit ihm sprechen.
Der Sohn gab sich sodann als Ehemann seiner Mutter aus. Den Betrügern sagte er, einen hohen Bargeldbetrag und Goldvreneli im Hause zu haben. Daraufhin erschien der Beschuldigte und konnte von der alarmierten Polizei verhaftet werden. Er sitzt seither in Haft. Laut der Staatsanwaltschaft wusste er, dass Geld und Schmuck, die er übermittelte, aus einem Verbrechen stammten.
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