Die Gruppe GordonBlööö bei ihrem Auftritt an der "Värsli-Brönzlete" am "Komisch Frytig" der Luzerner Fasnacht.
Die Gruppe Pfotteri-Motteris an der Värsli-Brönzlete am "Komisch Frytig" der Luzerner Fasnacht.
FCL-Streit liefert Luzerner «Värsli-Brönzlern» Steilvorlage - Gallery
Die Gruppe GordonBlööö bei ihrem Auftritt an der "Värsli-Brönzlete" am "Komisch Frytig" der Luzerner Fasnacht.
Die Gruppe Pfotteri-Motteris an der Värsli-Brönzlete am "Komisch Frytig" der Luzerner Fasnacht.
«Intrigieren, Spröchle, Zönde»: Am «Komisch Frytig» der Luzerner Fasnacht haben bei der «3. Värsli-Brönzlete» zehn Gruppen das Publikum in den Restaurants mit Reimen und Sprüchen unterhalten. Thema Nummer 1 war der Besitzer-Streit beim FC Luzern.
Was in Basel seit bald 200 Jahren Tradition hat und auf der Luzerner Landschaft seit Jahrzehnten Brauch ist, haben Fasnächtler in der Stadt Luzern erst vor wenigen Jahren wieder aufleben lassen: Die «Värsli-Brönzlete», an der das Zeitgeschehen mit fasnächtlichen Sprüchen beleuchtet wird.
Die neun Luzerner Restaurants, in denen die zehn Gruppen auftraten, waren bereits im vergangenen Dezember ausverkauft. Mit den Querelen beim FCL konnten sich die Sprücheklopfer dieses Jahr über fehlenden Stoff nicht beklagen. Ein Auszug aus den Programmen:
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De Wolf streift nöischtens omenand
sogar bi eus im Mettuland
Die einte tüend sine Ableck gniesse
anderi wettid ne lieber verschiesse
Die Diskussione om das Viech
send im Bernhard Alpstäg glich
Scho lang hed är, ohni Röcksecht z'nä
zom Abschoss vom Wolf sis OK gä. (Urbi@Orbi)
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De FCL bringt weder Gschichte
Do dröber müemer leider brichte
(...)
Das Niveau dued beidsiitig sinke
Als Fan chasch dech nor no betrinke. (Zunftrat zu GordonBlööö)
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Der geplante Theaterneubau an der Reuss wurde wahlweise mit dem FCL oder dem abgelehnten Kantonsbeitrag an die Kaserne der Schweizergarde verquickt:
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Wenn e Löu, e blöde Siech, e Glönggi ond e Sörmu
rechtig zäme Krach hend, de gett's es grosses Gschtörm wöu
am Ändi weisch denn nömme, wär wo wie ond was das sell
es guets Biischpel för das esch üse FCL.
(....)
Ond 's goht om Sex and Crime ond all send am rumore
Wär wenn wie met wäm, mer hend de Öberbleck verlore
Es tragischs, komischs Drama mit Intrige do ond det
För d'Stadt hett's au Vorteil: 's nöis Theater bruucht's grad ned. (Bögugäber)
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Etz planed's do es nöis Theater det äne vo de Rüüss
S esch vöu z modern ond gar nüd schöns – die Meinig esch vo üüs
Üse Vorschlag wär, ehr planed s nöi Theater i de Allmend
Wöu s dete met em Alpstäg jo scho lang Theater hend. (Pfotteri-Motteris)
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Zom Glöck verständ mer Hönd nüt vo Plane oder Politik
drom wedled mehr för de Stadtrot – ohne Kritik!
Zom Bispiel, das usgwählti Stadttheaterprojekt gfallt üs Hönd sehr!
Es gsed us wie grossi Hondehöttli diräkt am Meer. (Haued em Hond de Schwanz ab)
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D' Regierig hätti schampar gärn
us de Stüüre vo Lozärn
im Vatikan d' Kasärne finanziert
De Schwiizergarde fählt's a Moos
sii werd drom bald obdachlos
di Lengge hend erfolgrich lobbyiert
Doch d'Stadt Lozärn loht sech ned lompe, brengt e gueti Lösig hii
well gmäss Entworf chönnt s'neu Theater – en Kasärne-Neubou sii. (Bögugäber)
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Neben der Lokalpolitik nahmen die Gruppen auch Themen wie die Strommangellage, die Fussball-WM, kulturelle Aneignung, klebende Klimaaktivisten und Alt Bundesräte aufs Korn:
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«Z'zwöite Dusche» chunnt als Empfählig us Bärn
und d'Wiehnachtsbelüchtig schaltet's ab z'Lozärn
De Bundesrot gseht rot und wott no meh spare
mir sölle d'Heizige uf nünzäh Grad abefahre
I Corona-Ziite fallsch uf, wenn's di zum Hueschte reizt
jetzt heisst's: «Wenn d'gsund bisch, hesch heimlich gheizt!» (Urbi@Orbi)
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Mer ond veli andri Lüüt
hend gseit: «Das esch för nüüt
mer lönd dä Fuessballbeldlisammelspass lo sii»
Mer send moralisch öberläge
hend drom gseit: «Mer send degägä»
Doch gfählt hett eim das Chläbe glich e chlii
Mer alli hends vermesst, nor d'Klimaaktiveschte hend en Plan
Statt s' Beld is Albom chläbid si sech sälber zmetzt of d'Autobahn. (Bögugäber)
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Blues chonnd vo de Schwarze
Wiissi dörfed dä ned senge
Ou Reggea schpelsch nor in Jamayca
Das chasch doch ned brenge
Demet mier kai Problem bekemme
S esch zwor ganz suschpäggt
Senged mier die Schnetzelbängg im Basler Dialäggt. (Pfotteri-Motteris)
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Schiins siig dr Ueli Murer, sider nümmä Bundesrat isch, überhaupt nümme richtig zwäg,
mä seid sogar, är siigi depressiv wordä, gsäch kä Sinn meh imnä wiiterä Wäg,
doch Gottseidank giägsem etz wieder chle besser, är heig s' Schlimmstä überwundä:
Ä siig wieder glücklich, will är heig doch tatsächlich Ufnahm i dä queerä Comunity gfundä. (Bianchineri)
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Immer für einen Spruch gut war in den vergangenen Jahren der Luzerner Stadtrat Adrian Borgula (Grüne). Nun tritt er zurück. An der Fasnacht war er noch einmal Ehrengast einer Stadt-Skilift-Einweihung:
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Leuchten-städtische Verkehrspolitik, nein,
die muss nicht immer sinnvoll sein.
Drum begrüssen Sie mit mir, mit grau-melierte Löckli dra,
unseren städtischen Verkehrsminister de Adrian Borgula. (MLG Theaterbuebe)
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Mier beide wössed ned öb mier ou nöchscht Johr weder senged
Mier hend chlii Angscht dass mier die guete Värs nömm zäme brenged
De Grond esch ned dass mier zwöi ned vöu Fröid debii düend haa
De Grond – es ged gli keini Värsli meh vom Borgula. (Pfotteri-Motteri)