PolizeiarbeitFestnahme von Frau an Corona-Demonstration in Luzern wird abgeklärt
SDA
3.6.2020 - 17:54
Die Festnahme einer Frau, die am Samstag beim Bahnhof Luzern gegen die Corona-Einschränkungen protestiert hat, hat ein juristisches Nachspiel. Weil die ehemalige Kantonsparlamentarierin in einem offenen Brief Vorwürfe gegen die Polizei erhob, wird die Angelegenheit nun von der Staatsanwaltschaft untersucht.
Die Luzerner Polizei hatte am Wochenende mitgeteilt, dass sie am Pfingstsamstag auf dem Bahnhofplatz in Luzern eine unbewilligte Demonstration im Keim erstickt habe. Es seien mehrere Personenkontrollen durchgeführt, ein halbes Dutzend formlose Wegweisungen ausgesprochen sowie eine Festnahme verfügt worden.
Bei der Festgenommenen handelt es sich um die Stadtluzernerin Heidi Joos. Die Geschäftsführerin des Verbands Avenir50Plus engagiert sich gegen Altersdiskriminierung und sass früher im Stadt- und Kantonsparlament.
In einem offenen Brief, den sie am Mittwoch verschickte, beschrieb sie ausführlich ihre Motivation zu demonstrieren, ihre Festnahme und ihre Nacht in einer Zelle bei der Luzerner Polizei. Ihr seien dabei ihre Rechte vorenthalten worden. Eine strafbare Tat begangen habe sie nicht.
Auf Anfrage erklärte Joos, dass sie die Absicht habe, juristisch gegen das Verhalten der Polizei vorzugehen. Ein Polizeisprecher sagte auf Anfrage, dass das Polizeikommando wegen den im offenen Brief erhobenen Vorwürfen die Staatsanwaltschaft informiert habe, die den Sachverhalt nun abkläre.
Gegen Joos läuft eine Untersuchung. Simon Kopp, Sprecher der Luzerner Staatsanwaltschaft, sagte gegenüber dem Regionaljournal Zentralschweiz von Radio SRF, es gehe um Gewalt und Drohung gegen Beamte und die Hinderung einer Amtshandlung, weil sie sich bei einer Polizeikontrolle nicht kooperativ verhalten habe. Zudem werde ihr vorgeworfen, dass sie eine Polizistin gebissen habe.
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