Öffentlicher Verkehr Geforderter Personal-Sitz im VBL-Verwaltungsrat findet Gehör

we, sda

15.3.2021 - 10:34

Das VBL-Personal soll künftig auch in der Führungskabine des Unternehmens Einsitz haben, fordern die Personalverbände. (Archivbild)
Das VBL-Personal soll künftig auch in der Führungskabine des Unternehmens Einsitz haben, fordern die Personalverbände. (Archivbild)
Keystone

Der Luzerner Stadtrat ist offenbar bereit, eine Personalvertretung im Verwaltungsrat der Verkehrsbetriebe Luzern AG (VBL) zu prüfen. Die Personalverbände VPOD und der PVL unterbrechen nun das bereits laufende Nominationsverfahren.

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Im Zuge der Subventionsaffäre, die die VBL im letzten Jahr erschütterte, war im November der gesamte Verwaltungsrat zurückgetreten. Seither amtet ein dreiköpfiger Übergangsverwaltungsrat, geleitet von Renzo Simoni. Im Mai soll der neue Verwaltungsrat gewählt werden.

Ende Januar hatten die Personalverbände mitgeteilt, die Irrungen und Wirrungen rund um den Verwaltungsrat der VBL hätten das Personal verunsichert. Eine durch das Personal gewählte Vertretung im Verwaltungsrat könnte das Vertrauen der Angestellten in das Leitungsgremium wieder herstellen.

Der Personalverband Verkehrsbetriebe Luzern (PVL) und der Verband Personal öffentlicher Dienste (VPOD) suchten deshalb über eine öffentliche Ausschreibung nach einer Kandidatin oder einem Kandidaten für den Verwaltungsratssitz.

Diesen Prozess unterbrechen sie nun aber, wie sie am Montag mitteilten. Nach einem «intensiven Austausch» zwischen den Personalverbänden und der für die VBL zuständigen Stadträtin Franziska Bitzi (CVP) sei der Stadtrat bereit, das Anliegen der Personalverbände für einen Personal-Sitz im Verwaltungsrat ernsthaft zu prüfen.

Der Stadtrat möchte aber in einem ersten Schritt den Verwaltungsrat der VBL auf ein 5er-Gremium erweitern, um sich den laufenden Herausforderungen der Subventionsaffäre und der Neubesetzung der Geschäftsleitung zu stellen. Erst in einem zweiten Schritt soll der Prozess für eine Personalvertretung im Verwaltungsrat geklärt werden.

Für den PVL und den VPOD ist dieses Vorgehen ein «annehmbarer Kompromiss», wie sie schreiben. Die grundsätzliche Anerkennung des Anliegens und die Bereitschaft den Prozess gemeinsam mit den Sozialpartnern zu bestimmen, sei ein wichtiges Signal an die Angestellten der VBL.

Die Diskussionen über die Ausgestaltung des Nominationsprozesses sollen laut den Verbänden möglichst rasch aufgenommen werden. Nur so könne ein reibungsloser Ablauf hinsichtlich der Besetzung eines sechsten Verwaltungsratssitzes an der GV im 2022 garantiert werden.