Volksbegehren Gemeinderat von Emmen will mehr Zeit für Velonetz-Ausbau

kad, sda

25.11.2022 - 11:18

Der Gemeinderat von Emmen macht sich für den Ausbau des Velowegnetzes stark, will es aber gemächlicher angehen als Pro Velo. (Symbolbild)
Der Gemeinderat von Emmen macht sich für den Ausbau des Velowegnetzes stark, will es aber gemächlicher angehen als Pro Velo. (Symbolbild)
Keystone

Der Gemeinderat von Emmen LU will mehr Zeit, um ein durchgehendes Velonetz zu bauen. Die Frist von zehn Jahren dafür, wie sie eine Volksinitiative vorschlägt, sei zu knapp bemessen, weshalb er einen Gegenvorschlag beliebt macht.

Keystone-SDA, kad, sda

Emmen müsse in Sachen Veloverkehr handeln. Ein durchgehendes Netz an Velowegen bestehe noch nicht, schreibt der Gemeinderat in einer Mitteilung vom Freitag. Er unterstütze daher die Anliegen der Velonetz-Initiative grundsätzlich.

Allerdings will er für die Umsetzung 20 statt nur 10 Jahre Zeit haben. Denn für den Ausbau brauche es nicht nur Zeit zur Planung und Umsetzung sowie Absprache mit den Nachbargemeinden. Emmen müsse auch die nötigen finanziellen und personellen Ressourcen freispielen.

Auch will der Gemeinderat nicht konsequent den Velo- vom motorisierten Verkehr trennen, sondern dies nur «nach Möglichkeit» tun. Hier sei mehr Pragmatismus gefragt. Diese beiden Anpassungen würden die Chancen erhöhen, dass das Velonetz realisiert werden könne.

Der Einwohnerrat von Emmen befasst sich am 20. Dezember mit der Initiative und dem Gegenvorschlag. Eine Volksabstimmung dürfte 2023 stattfinden.

«Schmerzhaften Dämpfer»

Die Initiantinnen und Initianten von Pro Velo Luzern, die das Volksbegehren in Emmen mit 847 gültigen Stimmen eingereicht hatten, kritisierten die längere Umsetzungszeit in einer ersten Reaktion als «schmerzhaften Dämpfer». Es gelte nun abzuwarten, wie das Gemeindeparlament den Gegenvorschlag aufnehme. Man sei aber erfreut, dass der Gemeinderat den Veloverkehr fördern wolle.

Velonetz-Initiativen waren auch in der Stadt Luzern und in Kriens eingereicht worden. Der Krienser Stadtrat macht sich für einen Gegenvorschlag stark, der mit jenem von Emmen identisch ist.

Das Stimmvolk der Stadt Luzern hatte im Mai einen Gegenvorschlag zur Veloroutennetz-Initiative angenommen. Die Stadtluzerner Regierung hatte eine pragmatischere Umsetzung vorgeschlagen, worauf die Initiative zurückgezogen wurde. Das geplante 27 Kilometer lange Luzerner Velohauptroutennetz kostet insgesamt 40 Millionen Franken und soll in den nächsten zehn Jahren realisiert werden.