Coronavirus – Schweiz Giswiler Altersheim öffnet nach Todesfällen seine Türen wieder

kad, sda

5.11.2021 - 13:42

Die Obwaldner Regierungsrätin Maya Büchi-Kaiser traf sich mit den Pflegeheimverantwortlichen zu einem Austausch. (Archivbild)
Die Obwaldner Regierungsrätin Maya Büchi-Kaiser traf sich mit den Pflegeheimverantwortlichen zu einem Austausch. (Archivbild)
Keystone

Das Alters- und Pflegeheim in Giswil OW, das nach mehreren Todesfällen im Zusammenhang mit Covid-19 vorübergehend geschlossen wurde, soll am Wochenende wieder für Besuche geöffnet werden. Die Lage habe sich stabilisiert.

Keystone-SDA, kad, sda

In dem Heim in Giswil waren im Oktober neun Bewohnerinnen und Bewohner an Covid-19 gestorben. Gemäss Angaben des Obwaldner Gesundheitsamts waren drei von ihnen geimpft. Der Heimleiter gab an, dass man «in der warmen Jahreszeit» einen «Spielraum» bei der Maskenpflicht genutzt habe, den das Gesundheitsamt eingeräumt habe. Der Kanton stellte einen solchen Spielraum in Abrede.

Am Donnerstag war gemäss Angaben des Heimes noch eine Person in Isolation. Wie der Kanton am Freitag mitteilte, habe sich die Situation beruhigt, sodass bei einer weiterhin positiven Entwicklung das Heim ab dem Wochenende wieder für Besuche von Angehörigen geöffnet werden könne.

In den anderen Obwaldner Pflegeheimen gibt es aktuell keine neuen Fälle von Covid-19-Ansteckungen. Die Lage sei somit momentan stabil. Im Nachgang der Ereignisse in Giswil hatte der Kanton einen runden Tisch mit den Heimvertretungen einberufen.

Keine neuen Erkenntnisse zu Spielraum

Dieser habe am Dienstag stattgefunden, sagte die zuständige Regierungsrätin Maya Büchi-Kaiser (FDP) auf Anfrage. Die Frage, wie es zur gegensätzlichen Auffassungen bezüglich Spielraum bei der Maskenpflicht kommen konnte, sei nicht Thema des Treffens gewesen. Diese Frage müsse aber noch beantwortet werden. Sie habe auch keine Erkenntnisse, ob andere Heime ebenfalls einen Spielraum geortet hätten.

Man sei übereingekommen, den Austausch zwischen dem Gesundheitsamt und den Alters- und Pflegeheimen zu intensivieren. Der Bedarf dazu sei vorhanden. Der Fokus liege dabei nicht nur auf medizinischen, sondern auch auf ethischen Fragen. Sie erwarte eine Einheit und keine unterschiedlichen Auslegungen in den einzelnen Heimen.