Nahrungsmittel Hochdorf schafft es in die operative Gewinnzone

SDA

17.8.2020 - 07:48

Der Milchverarbeiter Hochdorf hat das erste Semester wie erwartet abgeschlossen. (Archivaufnahme)
Der Milchverarbeiter Hochdorf hat das erste Semester wie erwartet abgeschlossen. (Archivaufnahme)
Source: KEYSTONE/URS FLUEELER

Der angeschlagene Milchverarbeiter Hochdorf hat in der ersten Jahreshälfte 2020 auf operativer Ebene wie angekündigt schwarze Zahlen geschrieben. Auch die Jahresziele werden bestätigt. Die Neuausrichtung soll nun vorangetrieben werden. Zu Verzögerungen könnte es aber wegen der Corona-Pandemie kommen.

Vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) schrieb das Unternehmen im ersten Semester einen Gewinn von knapp 5 Millionen Franken, nach einem Verlust von 39,4 Millionen Franken, wie aus einer Mitteilung des Unternehmens vom Montag hervorgeht. Damit wurden die mit den kreditgebenden Banken ausgehandelten Kreditbedingungen per Ende Juni 2020 eingehalten.

Auf Stufe Ebit schrieb Hochdorf mit 1,2 Millionen Franken – wie Mitte Juli angekündigt – ebenfalls schwarze Zahlen. Dieses Ergebnis sei leicht durch Veräusserungsgewinne aus dem Verkauf der Uckermärker Milch GmbH beeinflusst, heisst es.

Unter dem Strich verkleinerte sich der Reinverlust auf noch 4,1 Millionen von 63,6 Millionen Franken im Vorjahr. Durch Verkäufe verschiedener Unternehmensteile sank der von Januar bis Juni erwirtschaftete Umsatz auf 158,3 Millionen Franken nach 242,9 Millionen im Vorjahreshalbjahr.

Einsparungen von 2 bis 3 Millionen

Hochdorf hat ein unternehmensweites Kosteneffizienzprogramm gestartet. Im kommenden Jahr sollen dadurch die Kosten um 2 bis 3 Millionen Franken gesenkt werden. Hochdorf kämpft seit längerem mit verschiedenen Problemen. Daher wurden Beteiligungen verkauft und verlustbringende Tochterfirmen geschlossen. Neu konzentriert sich das Unternehmen auf das Geschäft mit Babynahrung.

Gebremst wird das Babynahrungsgeschäft allerdings von der Coronavirus-Pandemie. So gab es im ersten Halbjahr Verzögerungen von langfristigen Neukundenprojekten, «die sich teilweise weiter verzögern könnten.» Wesentliche negative Effekte auf Umsatz und Ertrag in dem Geschäftsbereich erwartet Hochdorf aber nicht.

Dagegen dürfte der Einfluss auf den heute noch deutlich grösseren Geschäftsbereich «Dairy Ingredients» stärker ausfallen. Besonders die Schweizer Schokoladenindustrie dürfte wohl weniger Produkte abnehmen.

Insgesamt hält Hochdorf an der im März gemachten Jahresprognose 2020 fest: So sollen im Gesamtjahr 280 bis 320 Millionen Franken umgesetzt und ein positiver EBITDA erzielt werden.

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