Ein einziger Biber wurde 2008 beim nationalen Bibermonitoring auf Luzerner Kantonsgebiet gezählt. Zehn Jahre später dürfte der Bestand bei 75 Tieren liegen. Die Biber spüren den Populationsdruck in anderen Kantonen.
Im Winter 2017/18 liessen die Dienststelle Landwirtschaft und Wald des Kantons Luzern und die Aktion Biber & Co von Pro Natura den aktuellen Biberbestand im Kanton Luzern systematisch erfassen. Der Schwerpunkt der hiesigen Biberpopulation liege mit vier Familienrevieren und acht Einzel- oder Paarrevieren im Reusstal, heisst es im Bibermonitoring, das am Dienstag veröffentlicht wurde.
Sieben der 27 Biberreviere sind kantonsübergreifend und liegen an den Grenzen zu den Kantonen Bern, Aargau oder Zug. Hier befinden sich rund 25 Tiere.
Der Schwerpunkt der Luzerner Biberpopulation liegt im Reusstal. Dafür gibt es laut den Studienautoren zwei Gründe: Einerseits sei der Populationsdruck von den Nachbarkantonen auf den Reussabschnitt im Kanton Luzern gross. Anderseits sei die Reuss von allen Luzerner Gewässern zeitlich am längsten andauernd vom Biber besiedelt. Dadurch findet hier seit mehreren Jahren Fortpflanzung statt.
Positiv für Artenvielfalt
Im Kanton Luzern sind viele für den Biber geeignete Lebensräume noch unbesiedelt. Daher werde sich der Biber noch weiter verbreiten und der Bestand zunehmen. Das dürfte eine positive Entwicklung der Artenvielfalt in und an unseren Gewässern haben.
Der Biber wurde in der Schweiz zu Beginn des 19. Jahrhunderts ausgerottet. Zwischen 1956 und 1977 wurden an diversen Standorten in der Schweiz 141 Biber angesiedelt. Im Kanton Luzern wurden keine Biber freigelassen. 2015 wurde der Bestand in der Schweiz auf 2800 geschätzt.
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