Fachhochschule In Horw soll Campus für angehende Ingenieure und Lehrer entstehen

SDA

14.10.2019 - 10:23

Der für die Immobilien zuständige Luzerner Regierungsrat Reto Wyss hat die Pläne für den Campus Horw vorgestellt. (Archivbild)
Der für die Immobilien zuständige Luzerner Regierungsrat Reto Wyss hat die Pläne für den Campus Horw vorgestellt. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/ALEXANDRA WEY

Die Pädagogische Hochschule Luzern und das Departement Technik & Architektur der Fachhochschule Zentralschweiz sollen in Horw einen gemeinsamen Campus erhalten. Der Kanton rechnet mit Kosten von 365 Millionen Franken. Er will den Bau an eine AG auslagern.

Seit Jahrzehnten werden in der Luzerner Vorortsgemeinde Horw angehende Ingenieurinnen und Ingenieure ausgebildet. Die Gebäude des einstigen Technikums und des heutigen Departements Technik & Architektur der Fachhochschule Zentralschweiz müssten nun saniert werden, teilte der Kanton Luzern am Montag mit.

Zudem sei der Raum zu knapp. 2004 studierten 830 Personen am Departement Technik & Architektur. Aktuell seien es über 2000, teilte der Kanton mit. Dazu kämen rund 1000 Personen in Weiterbildung.

Auf elf Standorte verteilt

Platzprobleme hat auch die Pädagogische Hochschule. Dort ist die Zahl der Studentinnen und Studenten seit 2004 von 250 auf 2100 gestiegen, dazu kommen 6900 Personen in Weiterbildung. Der Hauptsitz der Pädagogischen Hochschule ist im Gebäude der Universität Luzern beim Bahnhof, insgesamt ist sie auf elf Standorte verteilt.

Um die Raumprobleme der beiden Ausbildungsstätten zu lösen und gleichzeitig einen kostengünstigen Betrieb zu ermöglichen, will der Regierungsrat in Horw einen neuen Campus schaffen. Statt überall Stückwerke mache der Kanton lieber eine ganze Sache, erklärte der für die Immobilien zuständige Finanzdirektor Reto Wyss (CVP) in der Mitteilung.

Die Gebäude des Departements Technik & Architektur sollen komplett saniert und erweitert werden. Ferner sind Neubauten geplant, um dort die Pädagogische Hochschule zu konzentrieren. Dies habe den Folgeeffekt, dass die Universität am Bahnhof wachsen könne.

Gemeinsame Nutzung

Der Campus wird auf kantonseigenem Land gebaut. Es solle auch Gebäude geben, die gleichzeitig von beiden Institutionen genutzt werden könnten, teilte der Kanton mit. Er bezifferte die Synergieeffekte durch die gemeinsame Nutzung von Flächen auf 33 Millionen Franken.

Der Regierungsrat hat entschieden, dass der Kanton nicht selbst investieren und die Gebäude auch nicht selbst betreiben solle. Das Grundstück mit der bestehenden Infrastruktur solle an die noch zu gründende Aktiengesellschaft Immobilien Campus Luzern-Horw AG ausgelagert werden, heisst es in der Mitteilung.

Im Besitz des Kantons

Neben den Immobilien erhält die AG vom Kanton auch finanzielle Mittel. In der Mitteilung wird die geplante Bar- und Sacheinlage des Kantons auf total 60 Millionen Franken beziffert. Die Immobiliengesellschaft soll als gemeinnützige AG ausgestattet werden und zu 100 Prozent im Besitz des Kantons bleiben. Der Kanton gebe damit die Führung nicht aus der Hand.

Der Kanton nennt mehrere Gründe für die Auslagerung. So wird die Investitionsrechnung des Kantons Luzern nicht belastet. Ein weiterer Grund ist, dass die Fachhochschule eine Institution mehrerer Kanton ist. Die Schuldenbremse des Kantons Luzern dürfe deswegen nicht das Mass aller Dinge sein, heisst es in der Mitteilung.

Aus Fehler gelernt

Weiter argumentiert der Regierungsrat damit, dass eine Immobilien-AG agiler als eine von der Politik abhängige Institution sei. Man habe diesbezüglich aus Fehlern gelernt, erklärte Finanzdirektor Wyss in der Mitteilung. Als Beispiel erwähnt wird das Departement Informatik der Fachhochschule Zentralschweiz, dessen Standort 2013 vom Konkordatsrat an den Kanton Zug und nicht an den Kanton Luzern vergeben worden war.

Bis am 10. Januar 2020 läuft zu den Ideen des Regierungsrats die Vernehmlassung. Der Kantonsrat wird im Verlauf von 2020 mit dem Geschäft befassen, eine Volksabstimmung ist für 2021 vorgesehen.

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