Energie In Luzern soll die Wärme des Seewassers stärker genutzt werden

SDA

30.10.2019 - 10:53

Das bestehende und geplante See-Energienetz in Luzern.
Das bestehende und geplante See-Energienetz in Luzern.
Source: EWL

Im Zentrum der Stadt Luzern sollen mehr Gebäude den See zum Heizen und Kühlen nutzen. Der Energieversorger EWL baut zu diesem Zweck die seit über 30 Jahren bestehende See-Energiezentrale am Inseli für 18 Millionen Franken aus.

Mit dem Ausbau des See-Energienetzes in Luzern sollen die Energiereserven des Vierwaldstättersees künftig stärker für Wärme- und Kühlzwecke genutzt werden, teilte EWL Energie Wasser Luzern am Mittwoch mit. Bis Mitte Juli 2020 werde deswegen die See-Energiezentrale am Inseli saniert und ausgebaut.

Von den Arbeiten wird nur ein Teil sichtbar sein. Vom November bis Februar 2020 wird am Inseliquai und im Inselipark gegraben. Die Strasse werde trotzdem zweispurig befahrbar sein, teilte EWL mit. Der Fussgängerweg im Park werde umgeleitet.

Dann werden Taucher neue Stahlrohre im See montieren. Die 60 Meter langen Rohre, die einen Durchmesser von 70 Zentimeter haben, werden in Beckenried NW zusammengeschweisst und auf dem Seeweg nach Luzern befördert. Dort werden sie versenkt, am Grund miteinander verbunden und vergraben. Für die Seefahrt gebe es keine Einschränkungen, teilte EWL mit. Die Kosten für die Seeleitungen und die Sanierung der Energiezentrale belaufen sich auf rund 18 Millionen Franken, wie es bei EWL auf Anfrage hiess.

3700 Haushalte anschliessen

Neu wird das Seewasser auf einer Tiefe von 30 Metern gefasst, wo die Temperatur zwischen sechs und neun Grad beträgt. Dies sei für die Heiz- und Kühlanwendung ideal, schreibt EWL.

Das Seewasser wird in die Energiezentrale gepumpt. Dort gibt es über einen Wärmetauscher die Wärme an ein Rohrleitungsnetz ab. Das um rund drei Grad abgekühlte Seewasser fliesst zurück in den See.

Das aufgewärmte Wasser fliesst in die Quartierzentrale, wo mit Hilfe von Wärmepumpen das für die Wärmeversorgung nötige Temperaturniveau erreicht wird. Die Wärme wird anschliessend über Leitungen an die Gebäude abgegeben. Aus dem See-Energienetz kann auch Kälte bezogen werden.

Heute sind erst einzelne grössere Gebäude an die Energiezentrale Inseli angeschlossen, so die Universität und Hochschule, das KKL Luzern, der Bahnhof und das Hotel Radisson Blue. Das EWL will nun 3700 Haushalte an die Zentrale am Inseli anschliessen. Damit könnten jährlich bis zu 5500 Tonnen CO2 eingespart werden, teilte EWL mit. Der städtische Energieversorger betreibt ferner in Horw eine zweite See-Energiezentrale.

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