Landrat UR Junge und Alte in Uri erhalten keinen Freifahrtschein für ÖV

SDA

26.8.2020 - 12:07

Ein Bus der Auto AG Uri vor dem Bahnhof im Göschenen: Der Landrat spricht sich gegen Gratis-ÖV im Kanton Uri aus.
Ein Bus der Auto AG Uri vor dem Bahnhof im Göschenen: Der Landrat spricht sich gegen Gratis-ÖV im Kanton Uri aus.
Source: KEYSTONE/URS FLUEELER

Im Kanton Uri soll es kein Gratis-ÖV für Junge und Alte geben. Der Landrat hat am Mittwoch eine Motion aus den Reihen von SP/Grünen abgelehnt, die unter 20-Jährigen und über 75-Jährigen mit Wohnsitz im Kanton Uri den ÖV-Ticketpreis erlassen wollte.

Der Rat erklärte den Vorstoss von Jolanda Joos mit 9 zu 52 Stimmen bei 0 Enthaltungen als nicht erheblich. Er folgte damit dem Antrag des Regierungsrats, der die Kosten für die Umsetzung der Motion mit rund 5 Millionen Franken bezifferte.

Die Motionärin hatte argumentiert, mit einer kostenlosen Nutzung des ÖV im Kantonsgebiet würden Kinder und Jugendlichen an den Umgang mit Bus und Zug gewöhnen und dadurch auch im Erwachsenenalter den ÖV vermehrt nutzen. Älter Urnerinnen und Urner würden zudem eher vom Auto auf ÖV umsteigen. Der Kanton würde überdies einen ökologischen Beitrag leisten.

Die Regierung entgegnete, die Altersgrenze sei willkürlich angesetzt. Kinder und Jugendliche seien es sich bereits gewohnt, den Weg zur Schule oder zur Arbeit mit den ÖV zurückzulegen. Auch bei älteren Menschen dürfte weniger der Preis entscheidend sein für einen Umstieg aufs ÖV.

Kritik an der Antwort der Regierung

Der resultierenden Ertragsausfall würde die Wirtschaftlichkeit im regionalen Personenverkehr senken und damit Bundesbeiträge in Gefahr bringen. Die Politik hätte die Möglichkeit, Richtungen vorzugeben und erwünschtes Verhalten zu belohnen, sagte Joos im Rat. Sie bemängelte, dass die Regierung in ihrem Bericht nur auf die Kosten fokussiert habe.

Das liess Volkswirtschaftsdirektor Urban Camenzind (CVP) nicht gelten. Überhaupt könne man Menschen am besten mit qualitativ bessere Angebote zum Umsteigen auf den ÖV bewegen.

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