Kantonsrat OW Jüngere Oberstufenschüler in Obwalden werden nicht entlastet

SDA

29.5.2020 - 15:56

Das Primarschulhaus im Cher in Sarnen: Der Wechsel von der Primar- an die Oberstufe gab im Kantonsrat zu reden.
Das Primarschulhaus im Cher in Sarnen: Der Wechsel von der Primar- an die Oberstufe gab im Kantonsrat zu reden.
Source: KEYSTONE/URS FLUEELER

Im Kanton Obwalden werden keine Schulstunden von der 1. in die 3. Oberstufe umverteilt. Der Kantonsrat hat am Freitag eine Motion knapp nicht überwiesen, die damit jüngere Schülerinnen und Schüler hatte entlasten wollen.

Motionärin Sonnie Burch (CVP) forderte, die Stundentafel sei so anzupassen, dass die jüngeren Schüler entlastet und die Schüler der achten und neunten Klasse stärker belastet werden. An der Gesamtlektionenzahl solle sich nichts ändern. Der Rat lehnte die Motion mit 21 zu 23 Stimmen bei 4 Enthaltungen ab.

Bildungsdirektor Christian Schäli bestritt nicht, dass die erste Oberstufe eine relativ hohe Lektionenzahl habe. Die Stundentafel und der Lehrplan 21 würden im Jahr 2023 evaluiert. Eine vorgezogene Anpassung würde die geplante Evaluation behindern. «Man kann nicht einfach mir nichts dir nichts irgendwelche Anpassungen vornehmen.»

Motionärin Burch beharrte darauf, die Umverteilung müsse vorgezogen werden, denn bereits jetzt zeige sich das Problem im Schul- und Familienalltag. Die Konzentrationsspanne bei älteren Schülern sei länger, sie könnten mehr leisten, als jüngere Kinder. Die Änderung könne man ohne Probleme vorziehen, sie werde das System nicht in seinen Grundfesten erschüttern.

«Zusatzbelastung normal»

Nichts vom Vorstoss wissen wollte die SVP. Es sei jetzt schon schwierig, die Jugendlichen am Ende der Schulzeit bei der Stange zu halten, mehr Lektionen machten daher keinen Sinn. Eine Zusatzbelastung sei bei einem Stufenwechsel normal.

Unterstützung gab es von Links. Die SP sagte, man dürfe über eine Entlastung nachdenken, weil diese sowieso Zeit brauche. Auch die CSP empfahl ein Ja, denn die Mehrbelastung von 20 Prozent von einem Jahr aufs andere sei für pubertierende Jugendliche eine zu grosse Hürde.

Die Unterschiede zwischen der 1. und 3. Oberstufe seien frappant, sagte die CVP-Sprecherin. Vor allem mit Blick auf die Lehrzeit, dürfe man den Schulabgängern mehr abverlangt werden.

Die aktuelle Stundentafel ist seit 2017 in Kraft und gilt seit Sommer 2019 für alle Fächer und Schuljahre.

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