Ausbildung Jüngste Schweizer Uni feiert ihr Jubiläum in Luzern mit Rundgang

SDA

1.10.2020 - 16:55

Der «Weg der Universität Luzern» mit seinen 20 Stationen beginnt bei der Jesuitenkirche.
Der «Weg der Universität Luzern» mit seinen 20 Stationen beginnt bei der Jesuitenkirche.
Source: Universität Luzern

Zu ihrem 20-jährigen Bestehen hat die Universität Luzern am Donnerstag einen Themenrundgang in der Stadt Luzern eingeweiht. 20 Stationen säumen den «Weg der Universität Luzern». Per App sind dort Informationen zur Bildungsinstitution erhältlich, deren Geschichte über 400 Jahre zurückreicht.

Der Rundweg beginnt bei der Luzerner Jesuitenkirche, der ältesten Barockkirche der Schweiz, fertiggestellt im Jahre des Herrn, 1677. Dort erfährt man, dass die Jesuiten, als Lehrer und Professoren im höheren Bildungswesen tätig, 1577 eines ihrer Kollegien in der Stadt Luzern eröffneten.

Die Luzerner Regierung stellte 1647 in Rom das Gesuch, das Jesuitenkollegium mit dem Recht der Verleihung aller akademischen Grade auszustatten, das Vorhaben aber scheiterte, weil man sich nicht einigen konnte, ob der Provinzial der Jesuiten oder der päpstliche Nuntius das Recht über die Aufsicht und Inspektion hatte.

Es blieb damit bei der Höheren Lehranstalt mit ihrem Gymnasium und dem Studienangebot in Philosophie und Theologie. Das Kollegium befand sich in den Räumlichkeiten an der Bahnhofstrasse, wo heute das Bildungs- und Kulturdepartement des Kantons Luzern untergebracht ist.

Krieg beendet Pläne

Einen zweiten Anlauf nahmen die Luzerner 1847. Sechs Jahre zuvor hatten die Konservativen die Wahlen gewonnen, es begann ein politischer Rückbau, Jesuiten erhielten erneut Professuren in Luzern.

Die Regierung gründete – als Gegengewicht zu den neuen Universitäten Zürich und Bern – eine konservativ ausgerichtete Akademie mit der Absicht, diese in Richtung Universität auszubauen. Doch die Niederlage im Sonderbundskrieg beendete auch diese Pläne abrupt.

Eine «Universitas Benedictina Lucernensis» hätte schliesslich 1920 in Luzern eröffnet werden sollen, als zweite katholische Universität der Schweiz, nach dem Vorbild von Freiburg im Jahre 1889. Als Sitz der Universität war das Hotel Montana vorgesehen. Doch der Papst persönlich entschied, die junge Uni Freiburg solle sich zuerst beweisen, bevor in Luzern eine weitere Universität entstehen soll.

3’500 Studierende

Der letzte erfolglose Versuch wird bei der Station 14 des Rundgangs als «Universitätsdebakel von 1978» beschrieben. Nach 15-jähriger Planungsphase für fünf Fakultäten scheiterte das Universitätsprojekt an der Urne, nachdem die Gegner etwa vor einer «katholischen Universität», einer nötigen Steuererhöhung oder arbeitslosen Akademikern gewarnt hatten.

Im Jahr 2000 sagte das Luzerner Stimmvolk schliesslich ja zum neuen Universitätsgesetz. Der Rundgang endet beim Universitätsgebäude an der Frohburgstrasse 3. Heute hat die jüngste der zwölf anerkannten Schweizer Universitäten vier Fakultäten und ein Departement Gesundheitswissenschaften & Medizin. Im Studienjahr 2019/20 waren 3’500 Studierende eingeschrieben.

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