Coronavirus – SchweizKanton Luzern rechnet nun doch mit schwarzen Zahlen für 2020
SDA
18.9.2020 - 11:44
Der Kanton Luzern dürfte das Jahr 2020 trotz der coronabedingten Einbussen nun doch mit einem Plus in der Rechnung abschliessen. In der zweiten Hochrechnung, die der Regierungsrat am Freitag präsentierte, bleiben unter dem Strich 2,3 Millionen Franken Gewinn übrig, dank weniger Einbussen bei den Steuereinnahmen.
Das Budget 2020 hatte ursprünglich bei einem Aufwand von 3,8 Milliarden Franken einen Ertragsüberschuss von 19 Millionen Franken vorgesehen. Im Juni teilte der Luzerner Finanzdirektor Reto Wyss (CVP) mit, die Coronapandemie belaste die Staatskasse mit 161 Millionen Franken, was zu einem Defizit von 26 Millionen Franken führen dürfte.
Die zweite Hochrechnung zeichnet nun insbesondere bei den Steuererträgen kein so düsteres Bild mehr. Statt 74 Millionen Franken beträgt der Minderertrag noch 33,5 Millionen Franken. Die Situation verbesserte sich sowohl bei den natürlichen und juristischen Personen als auch bei der direkten Bundessteuer. Das sei erfreulich, schreibt die Regierung.
Anders sieht es allerdings bei den Ausgaben für Sofortmassnahmen in Folge der Pandemie aus, etwa für Sport, Kultur sowie Wirtschaft. Diese dürften 96,1 Millionen Franken kosten und somit 15,1 Millionen Franken mehr, als in der ersten Hochrechnung angenommen.
Bloss eine Schätzung
Unter dem Strich ist die Verschlechterung gegenüber dem Budget mit 2,3 Millionen Franken Plus nicht mehr so gross wie das Minus von 25,5 Millionen Franken, das nach der ersten Hochrechnung resultierte.
Finanzdirektor Wyss wies darauf hin, dass es sich nach wie vor um Schätzungen handle. Weil die Situation unsicher sei, habe man mit verschiedenen Szenarien gerechnet. Weiterhin unklar sei, wie der Bund die Spitäler und die öffentlichen Verkehrsmittel unterstütze.
Nichts geändert habe sich an der Einschätzung, in der Krise weder die Steuern zu erhöhen noch zu sparen. Auch halte die Regierung an den Investitionen fest. Für die Jahre 2021 bis 2024 gehe sie von einem Defizit von rund 50 Millionen Franken pro Jahr aus insbesondere wegen der Mindereinnahmen aufgrund der Coronapandemie.
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