Ausbildung Kanton Luzern will höherer Berufsbildung mehr Gehör verschaffen

kad, sda

10.12.2021 - 15:15

Rund 20'000 Personen absolvieren im Kanton Luzern eine Ausbildung auf der tertiären Stufe. Ein Drittel davon besucht eine höhere Berufsbildung. Dieses Angebot ist aber laut dem Regierungsrat zu wenig bekannt. Er will daher deren Positionierung stärken.

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Die tertiäre Bildung besteht zum einen aus der Hochschulbildung mit Universitäten, pädagogischen Hochschulen und Fachhochschulen. Zugang gibt es mit Maturität. Zum anderen sind da aber auch die höheren Fachschulen oder Fachprüfungen, für die eine abgeschlossene Berufslehre Voraussetzung ist.

Letztere sei eine Kaderschmiede und ein Qualifikationsort für Spezialisten, sagte Daniel Preckel, Leiter Schulische Bildung beim Kanton Luzern am Freitag anlässlich der Präsentation des regierungsrätlichen Planungsberichts zur tertiären Bildung. Sowohl bei der Hochschul- als auch bei der höheren Berufsbildung erwartet der Kanton ein weiteres Wachstum.

Laut der Regierung sind beide gleichermassen relevant und sollen in ihrer Vielfalt bewahrt und gestärkt werden, um der Abwanderung von Fachkräften im Kanton Luzern entgegenzuwirken. Eine Annäherung der beiden Stufen sei dagegen nicht gewünscht.

50 Bildungsgänge

Die höhere Berufsbildung wird anders als die Hochschulbildung von der Wirtschaft definiert. Dabei handelt es sich um Institutionen wie der Campus Sursee (Baubranche), die Schweizerische Hotelfachschule Luzern oder das Bildungszentrum Xund (Gesundheitswesen).

Insgesamt gibt es im Kanton Luzern 16 höhere Fachschulen mit 50 Bildungsgängen. Diese sind laut Preckel sehr branchenspezifisch. 670 Dozierende sind in diesem Bereich tätig, die Schulen erwirtschaften einen Umsatz von 120 Millionen Franken.

Trotzdem leide dieser Bereich unter mangelnder Bekanntheit und Anerkennung in der Bevölkerung. Auch bestünden Fragen zur Anerkennung der Abschlüsse. Der Kanton, der die Aufsicht hat, will sich dafür auf nationaler Ebene einsetzen, etwa durch Akkreditierung, Titelschutz oder erleichterte Mobilität.

Der Regierungsrat will an den schlanken Aufsichtsprozessen festhalten. Der Kanton soll die höhere Berufsbildung etwa im digitalen Wandel vermehrt unterstützen.