Ein Jahr nach der Einführung einer Liste für medizinische Eingriffe, die im Spital ambulant vorgenommen werden sollen, hat der Kanton Zug Bilanz gezogen: Die stationären Behandlungen in den betroffenen Kategorien und die Kosten nahmen um 40 Prozent ab.
Der Rückgang von 440 auf rund 280 Eingriffe bedeute auch Einsparungen von knapp 450'000 Franken beim Kanton, teilte die Zuger Gesundheitsdirektion am Donnerstag auf Nachfrage mit. Mit der Auswertung beauftragt wurde eine externe Stelle, die Zahlen basierten teilweise auf plausibilisierten Schätzungen.
Laut Gesundheitsdirektor Martin Pfister wirkt die Massnahme wie gewünscht. Von der Kostensenkung würden auch die Prämienzahler profitieren.
Zug hatte 2018 die Liste übernommen, die Luzern bereits zuvor eingeführt hatte. Darauf sind 16 Eingriffsgruppen definiert, wie etwa die Arthroskopie des Handgelenks, gewisse Zehenoperationen oder Hämorrhoiden-Entfernung, die nicht mehr mit einem Spitalaufenthalt des Patienten verbunden sind.
Mehraufwand bei Ausnahmen
Die Einführung der Liste sei aber auch mit Mehraufwand verbunden, heisst es bei der Gesundheitsdirektion. Dies vor allem bei Ausnahmen, wenn sich also ein Arzt bei einem Listen-Eingriff dennoch für eine stationäre Behandlung entscheidet. In diesem Falle müsse er die Gesundheitsdirektion informieren und eine Begründung abgeben. Man habe dazu aber einen standardisierten Ablauf entwickelt.
Zusätzliche Abklärungen und Mehraufwand für die Spitäler bedeuten auch ausserkantonale Patienten, weil nicht alle Kantone über eine solche Liste verfügen. In Zug würde man daher eine gesamtschweizerische gültige Liste unterstützen.
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