Das Kantonsspital Obwalden kann neu eine geriatrische Frührehabilitation anbieten. Das Parlament hat am Mittwoch den Leistungsauftrag des Spitals um ein solches Kompetenzzentrum mit 35 zu 7 Stimmen bei 6 Enthaltungen ergänzt.
Die geriatrische Frührehabilitation ist eine Rehabilitation von älteren Patienten. Sie befasst sich mit gesundheitlichen Fragen und Problemen sowie deren Folgen für Selbständigkeit und Lebensqualität.
Das neue Angebot richte sich nicht an Patienten in Alters- und Pflegeheimen und konkurrenziere diese nicht, sagte Kommissionspräsident Urs Keiser. Er widersprach damit Albert Sigrist (SVP). Dieser befürchtete, dass mit dem neuen Angebot Kosten vom Kanton auf die Gemeinden verlagert würden.
Laut dem Spitalrat bringt die Akutgeriatrie nicht nur einen Qualitätsmehrwert für Obwaldner Patienten, das Spital erhofft sich durch das Angebot auch zusätzlich ausserkantonale Patienten. Mit 30 bis 35 Fällen wäre das Projekt selbsttragend. Bei 245 potenziellen Patienten sollte das Angebot Gewinn abwerfen.
Budget genehmigt
Das Spital könne die Leistung durch die Verfügbarkeit einer Geriaterin sicherstellen. Zudem handle es sich um eine Querschnittsaufgabe für bereits existierende Fälle der Inneren Medizin, der Chirurgie und der Orthopädie.
Neben dem Leistungsauftrag genehmigte das Parlament nach kontroverser Diskussion einen Beitrag für gemeinwirtschaftliche Leistungen und Standortsicherung in der Höhe von 6,5 Millionen Franken für das Spital.
Der Spitalrat hatte insgesamt 7,6 Millionen gefordert um die Tarmed-Anpassung des Bundesrates durch Steuergelder auszugleichen. Dies lehnte die Regierung ab. Gesundheitsdirektorin Maya Büchi-Kaiser sagte, der Regierungsrat fordere, dass sich das Kantonsspital Obwalden nach den WZW-Kriterien "wirksam, zweckmässig und wirtschaftlich" richte.
Mehr Zahlen gefordert
Die SVP wollte das Budget vorerst ablehnen. Der Fraktionssprecher begründete dies damit, dass man keine genauen Fakten und Zahlen zur Profitabilität gewisser Positionen erhalten haben. Man sei daran, bessere Daten zu erheben, um Angaben zur Profitabilität zu machen, sagte Büchi-Kaiser. Solche Massnahmen bräuchten aber eine gewisse Zeit. Sie warnte vor einer Ablehnung des Budgets, schliesslich habe der Kanton die medizinische Grundversorgung sicherzustellen.
Die 21 neu geschaffenen Stellen, die im vergangenen Jahr im Parlament für Kritik gesorgt hatten, seien mittlerweile wieder gestrichen worden, sagte Kommissionssprecher Keiser. Gleichzeitig hätten viele Überstunden abgebaut werden können.
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