SpitalversorgungKantonsspital Obwalden muss auf Partnersuche gehen
rl, sda
26.2.2021 - 11:41
Das Kantonsspital Obwalden dürfte in einigen Jahren weniger Leistungen selbst anbieten. Das Angebot des Spitals in Sarnen könne in seiner heutigen Ausgestaltung mit den gegebenen Rahmenbedingungen mittelfristig nicht erhalten werden, teilte der Regierungsrat am Freitag mit.
Eine Arbeitsgruppe habe 2020 das Leistungsangebot des Kantonsspitals kritisch unter die Lupe genommen, hiess es in der Mitteilung. Die Tendenz zeige längerfristig in Richtung einer Spitalregion mit Verbundpartnern und Aufgabenteilungen.
Der Nachbarkanton Nidwalden hat sich bereits mit Luzern zu einer Spitalregion zusammengeschlossen. Ein Anschluss an die Spitalregion Luzern-Nidwalden sei zwar naheliegend, sagte der Obwaldner Volkswirtschaftsdirektor Daniel Wyler (SVP) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Ob ein solcher aber möglich sei, wisse er noch nicht.
Wyler sagte, Obwaldner Patienten würden nicht nur in Luzern, sondern auch in den Kantonen Zürich, Basel und Bern behandelt. Es könnte somit auch eine andere Region für eine Zusammenarbeit in Frage kommen, oder auch eine private Klinik.
Nicht alles vor Ort
Von der Arbeitsgruppe wurden dem Regierungsrat verschiedene Optionen für ein zukünftiges Leistungsangebot in Sarnen unterbreitet. Für den Regierungsrat stehe das Sicherstellen der optimalen medizinischen Grundversorgung der Bevölkerung im Vordergrund, hiess es in der Mitteilung.
Wyler sagte, es sei ein Missverständnis zu glauben, dass für eine optimale Grundversorgung alles vom Spital vor Ort angeboten werden müsse. Zudem gehe es nicht nur darum, Leistungen an einen auswärtigen Partner abzugeben. Das Kantonsspital Obwalden habe auch etwas zu bieten.
Der Regierungsrat spricht auch davon, dass das Kantonsspital die Kostenstruktur optimieren müsse. Wyler sagte, dies sei eine Daueraufgabe. Das Spital habe bereits seine Effizienz gesteigert, aber dieser Prozess gehe weiter.
Gesetzesrevision hängig
Der Kanton Obwalden muss für sein Spital viel Geld aufwenden. Für 2021 stellte er ihm zur Standortsicherung 3,5 Millionen Franken und für gemeinwirtschaftliche Leistungen 4,2 Millionen Franken zur Verfügung. Anstehend ist bereits eine Gesetzesrevision, welche die Schliessung der Geburtenabteilung ermöglichen würde.
Der Regierungsrat will gemäss seiner Mitteilung in den nächsten Monaten die Zusammenarbeitsmöglichkeiten evaluieren und mit möglichen Partnern Gespräche führen. Dann sollen die Entscheide zum künftigen Leistungsangebot gefällt werden.
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