Im zweiten Wahlgang der Luzerner Regierungsratswahlen ist die grüne Welle gestoppt worden. Die Stimmberechtigten vergaben die beiden letzten Sitze an die Bisherigen Paul Winiker (SVP) und Marcel Schwerzmann (parteilos). Die grüne Korintha Bärtsch, die Überraschungskandidatin des ersten Wahlgangs, blieb chancenlos.
Wie erwartet, erzielte Justiz- und Sicherheitsdirektor Winiker das beste Resultat. Er kam auf 65'887 Stimmen. Im ersten Wahlgang hatte der 63-Jährige das absolute Mehr nur knapp verpasst.
Die Ausmarchung um den letzten der fünf Regierungsplätze fiel klar aus. Im Gegensatz zum ersten Wahlgang konnte sich der 54-jährige Finanzdirektor Schwerzmann dieses Mal vor der grünen Herausforderin Bärtsch platzieren. Er kam auf 59'746 Stimmen, sie auf 51'640 Stimmen.
Damit bleibt der Luzerner Regierungsrat ein bürgerliches Männergremium. Im ersten Wahlgang waren Guido Graf und Reto Wyss (beide CVP) im Amt bestätigt und Fabian Peter (FDP) als Nachfolger des zurücktretenden freisinnigen Regierungsrats Robert Küng gewählt worden.
«Fehlende Frauen kein Nachteil»
Die SP hatte vor vier Jahren den traditionellen linken Sitz im Regierungsrat verloren. Seither ist auch keine Frau mehr Mitglied der Kantonsregierung. Die Sozialdemokraten zogen nach dem guten Abschneiden von Bärtsch im ersten Wahlgang ihren Kandidaten zu Gunsten der Grünen zurück.
Für Schwerzmann ist das Fehlen von Frauen in der Regierung kein Nachteil. Er sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dass die Regierung keine Entscheide nur für Männer fälle, sondern für das Gesamtinteresse. Dass das rot-grüne Lager bei den Wahlen Ende März im Kantonsrat markant erstarkt sei, werde der Regierungsrat berücksichtigen.
Die 34-jährige Bärtsch bezeichnete ihr Abschneiden als «Bombenresultat». Trotzdem sei es bedauerlich, dass in der Regierung erneut ein grosser Teil der Kantonsbevölkerung nicht vertreten sei, sagte sie. Offenbar sei im Kanton Luzern die Zeit für eine nachhaltige Politik noch nicht reif.
Tiefere Wahlbeteiligung
Schwerzmann war im zweiten Wahlgang von der SVP und der FDP unterstützt worden, Bärtsch von der SP und der GLP. Die Grüne Stadtluzernerin konnte in ihrer Wohngemeinde die beiden bisherigen Regierungsräte zwar distanzieren, doch genügte dies für einen Überraschungserfolg nicht.
Die Wahlbeteiligung betrug 40,8 Prozent. An den kantonalen und nationalen Sachvorlagen hatten deutlich mehr Luzerner Stimmberechtigte teilgenommen.
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