Industrie Komax erleidet herben Gewinnrückgang und stutzt Mittelfristziele

SDA

17.3.2020 - 08:03

Der Kabelmaschinenhersteller Komax in Dierikon hat im vergangenen Jahr weniger verdient als zuvor. (Archivbild)
Der Kabelmaschinenhersteller Komax in Dierikon hat im vergangenen Jahr weniger verdient als zuvor. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Komax hat das Geschäftsjahr 2019 mit einem deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang abgeschlossen. Das Unternehmen senkt nun die Mittelfristziele und gibt sich mehr Zeit, diese zu erreichen.

Der Hersteller von Maschinen zur Kabelverarbeitung hat 2019 vor allem unter der Schwäche auf dem Automobilmarkt gelitten. Die Innerschweizer erwirtschaften rund acht von zehn Umsatzfranken mit Kunden aus dieser Branche. Der Umsatz ging mit 417,8 Millionen Franken entsprechend um 12,9 Prozent zurück, wie Komax am Dienstag mitteilte.

Noch schwächer entwickelte sich der Bestellungseingang: Komax wurde mit neuen Aufträgen im Wert von 408,7 Millionen Franken bedacht. Das sind 17,7 Prozent weniger als in Rekordjahr 2018.

Und weil unerwartete, hohe Zusatzaufwendungen für einzelne Kundenprojekte die Rechnung belasteten, sackte auch der Gewinn bei Komax ab. Der operative Gewinn EBIT etwa sank um 64 Prozent auf 24,0 Millionen Franken.

Die operative Marge liegt damit noch bei 5,8 Prozent, nach 14 Prozent im Vorjahr. Noch im Sommer 2019 hatte das Management eine EBIT-Marge im Bereich von 8 bis 9 Prozent in Aussicht gestellt.

Der Reingewinn lag bei 13,2 Millionen Franken, das sind 75 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Verwaltungsrat schlägt nun die Ausschüttung einer Dividende von 1,80 Franken je Aktie vor, nach 7 Franken im Vorjahr. Damit schütte Komax 52 Prozent des Gewinns aus, was innerhalb der eigenen Zielsetzung liege.

Neue Mittelfristziele

Es war ein Gewinnrückgang mit Ansage: Bereits im Januar hatten die Luzerner Zahlen in dieser Grössenordnung in Aussicht gestellt.

Gleichzeitig hatte Komax im Januar Kurzarbeit für die drei Schweizer Standorte Dierikon, Rotkreuz und Küssnacht am Rigi ab März 2020 angekündigt.

Auch die Mittelfristziele wurden vor wenigen Wochen auf den Prüfstand gestellt. Nun gilt neu ein um zwei Jahre nach hinten verschobener Zeithorizont bis 2023. Bis zum genannten Jahr soll neu ein Umsatz von 450 bis 550 Millionen Franken sowie ein EBIT von 50 bis 80 Millionen erreicht werden.

Ausser Kraft ist somit die Vorgabe, bis 2021 einen Umsatz von 500 bis 600 Millionen Franken zu erwirtschaften und das bei einer EBIT-Marge von mehr als 15 Prozent.

Strategie bestätigt

Grundsätzlich hält der Komax-Verwaltungsrat aber an der eingeschlagenen Strategie fest. Man werde nicht nur am Wachstum des Automobilmarkts teilhaben, sondern aufgrund des Automatisierungstrends um 2 bis 3 Prozent stärker als dieser wachsen.

Je nach Einfluss des Coronavirus werde die Fahrzeugproduktion in diesem Jahr aber stagnieren oder sogar sinken, warnte Komax. Aufgrund der tiefen Visibilität verzichte das Unternehmen daher für den Moment auf eine Prognose für das Geschäftsjahr 2020.

Komax konzentriert sich auf Lösungen in der Kabelverarbeitung, insbesondere für die Automobilzulieferer. Weltweit beschäftigt das Unternehmen mit Sitz in Dierikon mehr als 2200 Mitarbeitende.

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