Industrie Komax wird von Automobilkrise gebremst und geht in Kurzarbeit

SDA

28.1.2020 - 08:03

An den drei Schweizer Komax-Standorten – im Bild Dierikon – wird Kurzarbeit eingeführt. (Archivbild)
An den drei Schweizer Komax-Standorten – im Bild Dierikon – wird Kurzarbeit eingeführt. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Komax hat 2019 unter der Schwäche auf dem Automobilmarkt gelitten und greift nun zur Kurzarbeit. Auch einzelne Kündigungen werden nicht ausgeschlossen. Das Unternehmen aus Dierikon erwirtschaftet rund acht von zehn Umsatzfranken mit Kunden aus der Autobranche.

Der Umsatz ging mit rund 415 Millionen Franken etwa 13 Prozent zurück, wie Komax am Dienstag mitteilte. Noch schwächer entwickelte sich beim Maschinenhersteller der Bestellungseingang: Das Unternehmen wurde mit neuen Aufträgen im Wert von 408,7 Millionen Franken bedacht. Das sind 17,7 Prozent weniger als in Rekordjahr 2018.

Weil unerwartete, hohe Zusatzaufwendungen für einzelne Kundenprojekte die Rechnung belasteten, sackte auch der Gewinn bei Komax ab. Das Unternehmen rechnet noch mit einer Gewinnmarge (EBIT) von rund 5,5 Prozent, nach 14 Prozent im Vorjahr.

Damit habe man die eigenen Erwartungen nicht erfüllt, erklärte Komax. Noch im Sommer hatte das Management eine EBIT-Marge im Bereich von 8 bis 9 Prozent in Aussicht gestellt. Auch die Schätzungen der Analysten wurden verfehlt.

Kurzarbeit und Strukturprüfung

Komax spricht von einem «herausfordernden» Jahr. Die Kunden würden nach wie vor Projekte verschieben und Investitionen zurückhalten. Und es sei unklar, wann der Aufwärtstrend wieder einsetzen werde.

Diese Zeit «nutze» Komax, um die eigenen Strukturen zu überprüfen. Denn das Unternehmen sei in den vergangenen Jahren sehr stark gewachsen. Wo nötig, werde man organisatorische und «personelle Anpassungen» vornehmen. Dabei seien «einzelne» Kündigungen nicht ausgeschlossen.

An den drei Schweizer Standorten Dierikon, Rotkreuz ZG und Küssnacht am Rigi SZ plane man zudem, ab 1. März 2020 in Kurzarbeit zu gehen. Mit dieser Massnahme sollen «möglichst viele» Arbeitsplätze gesichert werden.

Auch die Mittelfristziele werden auf den Prüfstand gestellt. Der Verwaltungsrat werde in den nächsten Wochen die finanziellen Ziele überprüfen. Diese sehen heute vor, in 2021 einen Umsatz von 500 bis 600 Millionen Franken zu erwirtschaften, das bei einer EBIT-Marge von mehr als 15 Prozent.

Weniger Risiko eingehen

Komax gibt sich auch einsichtig: Man habe aus den 2019 gemachten Erfahrungen die Lehren gezogen. Das Unternehmen werde sich Zukunft im Projektgeschäft wieder auf risikoärmere Aufträge fokussieren.

Die detaillierten Gewinnzahlen zum letzten Geschäftsjahr wird Komax am 17. März bekannt geben.

Komax ist auf Lösungen in der Kabelverarbeitung, insbesondere für die Automobilzulieferer, spezialisiert. Weltweit beschäftigt das Unternehmen mehr als 2'200 Mitarbeitende.

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