SpitalKranke Ärzte auf der Intensivstation des Luzerner Kantonsspitals
SDA
19.11.2019 - 15:53
Am Zentrum für Intensivmedizin des Luzerner Kantonsspitals fehlt es derzeit an Ärzten. (Archivbild)
Source:KEYSTONE/ALEXANDRA WEY
Wegen «ausserordentlicher Krankheitsfälle beim ärztlichen Personal» hat das Zentrum für Intensivmedizin (Zim) am Luzerner Kantonsspital (Luks) die Bettenzahl vorerst reduziert. Krankgeschrieben sind drei Ärzte der oberen Führungsetage des Zentrums.
Zwei der drei Kaderärzte seien ausgefallen, bestätigte das Spital am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA eine Meldung der «Luzerner Zeitung». An der Spitze des Zim stehen ein Chefarzt und zwei leitende Ärzte, sie sind die drei Kaderärzte. Wer von ihnen krankgeschrieben ist und wie lange die Mediziner abwesend sein dürften, konnte das Spital aus Gründen des Persönlichkeits- und Datenschutzes nicht sagen.
Auch auf der nächsttieferen Hierarchiestufe, jener der acht Oberärzte, ist eine Person krankheitshalber ausgefallen. Eine weitere Stelle sei zudem aktuell vakant. Sie werde aber Anfang nächsten Jahres wieder besetzt sein. Die Rekrutierung und Überbrückung seien im hochspezialisierten Bereich der Intensivmedizin schwierig.
Weiter sind am Zim Spitalfach- sowie Assistenzärzte tätig. Dazu kommt der Pflegebereich. Hier sei der Stellenplan zwar nicht voll, aber ausreichend besetzt, teilte das Spital mit.
Operationen verschoben oder verlegt
Bereits vergangene Woche hatte das Luks angekündigt, aufgrund der ausserordentlichen Situation Entlastungsmassnahmen zu treffen. Geplante Eingriffe, die keine Notfälle seien, aber einen Aufenthalt der Patienten auf der Intensivstation nach sich ziehen, würden verschoben oder in ein anderes Spital verlegt. Damit wolle man das Personal entlasten und die Patientensicherheit gewährleisten.
Hintergrund der Ausnahmesituation seien das hohe Patientenaufkommen und der hohe Schweregrad der Erkrankungen der Patienten. Dies habe nebst anderen Faktoren zu einer angespannten Situation am Zim geführt.
Am Luks führen Medizinerinnen und Mediziner pro Woche mehrere hundert operative Eingriffe durch. Rund 95 Prozent der stationären Eingriffe sind von der Massnahme nicht betroffen. Die Kapazitäten der Intensivstation werden priorisiert für die Versorgung von Notfällen eingesetzt. Wie lange die Entlastungsmassnahme aufrecht erhalten bleibt, ist offen.
Für die Zukunft habe das Spital reagiert, indem es die Bettenzahl im Zim nominell erhöhe und die Spezialisten-Teams aufstocke. Damit senke man die Auslastung der Betten und federe die Mitarbeiterbelastung ab.
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