Stadtleben Kulturschaffende arbeiten einen Monat lang in Zuger Läden

Um den Schaffensprozess von Künstlerinnen und Künstlern einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, hat die Stadt Zug am Donnerstag das Projekt «Tandem» gestartet. Dabei stellen zehn Ladenbesitzer Kulturschaffenden einen Monat lang ihre Ladenfläche als Atelier- oder Proberaum zur Verfügung.

Der schöpferische Prozess hinter einem Werk oder einer Darbietung werde so für Besucherinnen und Besucher zugänglich und erlebbar gemacht, teilte die Stadt Zug zum Start der Aktion am Donnerstag mit. Die innovative Raumnutzung fördere die kulturelle Teilhabe, ermögliche den Austausch zwischen Kulturschaffenden und ihrem Publikum und fördere das Verständnis für die regionale Kulturszene.

So untersucht beispielsweise Matthias Moos die Produktionsprozesse der Confiserie Speck in der Schaubäckerei an der Industriestrasse, wie es heisst. Der Medienkünstler sammelt und verfremdet digitales Material von Dingen wie dem Kristallisationsprozess von Zucker, von Rührprozessen für Schokolade oder er versucht wortwörtlich, dem Aufgehen von Teig zuzuhören.

Oder Andrew Moncur Brady und Daniel Gerhardt schaffen ein Stück Zug auf Leinwand und Textil im Geschäft «Les Deux Men» an der Bahnhofstrasse. Sie kombinieren Porträts mit Eindrücken der Stadt. Aus den Kompositionen entsteht dann eine Zuger Kleider-Kollektion.

Und während das Publikum miterlebt, wie die Goldschmiedin Anna Andrén an einem neuen Schmuckstück arbeitet, übernimmt der Musiker Beat Unternaehrer die entstehenden Arbeitsgeräusche und komponiert daraus Klanglandschaften im Atelier von Jewels by Anna Andrén an der Zeughausgasse.

Dass Raum für Kultur in der Stadt Zug fehlt, kam laut Medienmitteilung an diversen Veranstaltungen zur Mitwirkung zur neuen Kulturstrategie zum Ausdruck. Das Projekt «Tandem» ist nun eines von zwölf Projekten, das von der Abteilung Kultur und von der Stadtentwicklung mit Unterstützung des Kantons und von Zuger Kulturstiftungen umgesetzt wurde.

we, sda