AusstellungKunstmuseum Luzern zeigt Installationen von Betye Saar
rl, sda
24.2.2023 - 14:53
Im Kunstmuseum Luzern sind bis am 18. Juni Werke der US-amerikanischen Künstlerin Betye Saar zu sehen. Saar erzählt mit aus Fundgegenständen gefertigten Installationen poetisch und kraftvoll von der Erfahrung der Schwarzen in den USA.
rl, sda
24.02.2023, 14:53
SDA
Betye Saar ist 96 Jahre alt und in den Vereinigten Staaten keine Unbekannte. In Europa waren ihre Werke bislang nur wenig zu sehen. «Serious Moonlight» (Ernsthaftes Mondlicht), welche das Kunstmuseum Luzern mit dem ICA Miami und dem Frac Lorraine in Metz realisierte, ist ihre erste umfassende Einzelausstellung in der Schweiz.
Es sei Aufgabe eines mittelgrossen Museums wie dem in Luzern, Positionen zu zeigen, die bislang weniger beachtet worden seien, sagte Fanni Fetzer, Direktorin des Kunstmuseums Luzern, am Freitag vor der Ausstellungseröffnung. Zudem zeige die Ausstellung, dass die Kunst der USA nicht nur Minimal und Pop Art zu bieten habe.
Fundstücke neu interpretiert
Mehrere Ausstellungsräume sind dunkel und tauchen die Installationen in ein mystisches Licht. Saar fertigt ihre Werke aus Alltagsgegenständen. Sie gibt diesen Fundstücken, die alle eine eigene Geschichte haben, eine neue Bedeutung, wobei sie gewisse Gegenstände immer wieder verwendet.
Saar formuliere so Klagen und rufe zum Wandel auf, würdige aber auch das Geheimnisvolle und Schöne, heisst es dazu im Ausstellungskatalog. Sie betreibe einen Aktivismus des Innern.
Vom Schrecken der Sklaverei und von deren weiterhin spürbaren Folgen erzählt Saar etwa in der Installation «Brides of Bondage» (Bräute der Knechtschaft). Es handelt sich dabei um ein geisterhaft wandelndes Brautkleid, das im Fortgang von Segelbooten, die auf der Schleppe liegen, gehemmt scheint. Jedes der Schiffe ruht auf einem Grundriss des 1781 erbauten Schiffs «Brooks», das berüchtigt war für seine Sklaventransporte.
Der Plan der «Brooks» kommt auch im Werk «Gliding into Midnight» vor, das aus einem mit Symbolen bemalten und mit Kohle gefüllten Kanu besteht. Aus dem Boot recken Hände aus Metall. Dieselben Hände – es sind Vorlagen für Gummihandschuhe – verwendet Saar in «Trickster», einer Figur, die zwischen Menschen und Gottheiten vermittelt.
Voudou- und Technikglaube
Eher futuristisch wirkt dagegen die Installation «Mojotech». Es handelt sich um einen Altar, auf dem Saar Voudou-Gegenstände wie Amulette und Talismane sowie Kabel, Kupferspulen oder Rechnerplatinen versammelt. Sie verbindet hier den alten Glauben an Rituale mit dem neuen an die Allmacht der Technologie.
Das Kunstmuseum Luzern hofft, dass die in Los Angeles lebende Saar im Juni die Ausstellung besuchen wird. Bis dahin kann sie in der Ausstellung auch im Dokumentarfilm «Spirit Catcher. The Art of Betye Saar» als Person kennengelernt werden.
Neu gestaltete Sammlungsausstellung
Das Kunstmuseum Luzern nutzte die Fasnachtsferien zudem dazu, seine Ausstellung mit Werken aus der Sammlung neu zu gestalten. Die nun gezeigten Werke aus verschiedenen Epochen wurden nach dem abstrakten Thema «Bildkompetenz» ausgesucht. Angeboten wird die Ausstellung unter dem einladenderen Titel «ABC der Bilder. Die Sammlung lesen».
Das Kunstmuseum Luzern wolle mit der Ausstellung das Wissen, wie Bilder zu lesen sind, vermitteln, teilte es am Freitag mit. Ausgewählt wurden die Werke passend zu den Stichworten Archiv, Bildkompetenz, Ikone, Politik, Psyche, Symbol und Zeichen. Diese Stichworte werden jeweils mit Wandtexten erläutert.
Das Kunstmuseum Luzern verzichtet auf eine ständige Ausstellung und stellt stattdessen jährlich eine neue Hängung mit eigenen Werken zusammen. Fetzer begründete dies damit, dass die Sammlung sehr heterogen sei. Eine Ausstellung mit den wichtigsten 200 Werken wäre nicht stimmig.
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