Coronavirus – Schweiz Luzern Tourismus will mit Kampagne aus der Krise kommen

SDA

8.7.2020 - 12:22

Der Präsident von Luzern Tourismus Martin Bütikofer spricht von einem «beängstigenden Zustand» wegen der Coronakrise. (Archivbild)
Der Präsident von Luzern Tourismus Martin Bütikofer spricht von einem «beängstigenden Zustand» wegen der Coronakrise. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/URS FLUEELER

Als Tourismusdestination mit einem hohen Anteil ausländischer Gäste leidet Luzern besonders unter den Folgen der Coronapandemie. Die Zentralschweizer Touristiker versuchen, mit einer 1,2 Millionen Franken schweren «Recovery-Kampagne» die Krise zu bewältigen.

«Das Problem ist: Wie kommen wir wieder aus der Krise heraus», sagte Martin Bütikofer, Präsident der Luzern Tourismus AG am Mittwoch vor den Medien. Helfen soll dazu eine dreiteilige «Recovery-Kampagne».

Die erste Phase des Programms läuft bereits seit Mitte Juni und beinhaltet einen Abenteuer-Kalender. Die Tourismusorganisationen des Kantons öffnen auf einer entsprechenden Webseite jeden Tag ein Türchen mit einem Angebot – so ist etwa am Mittwoch ein Kafi-Luz-Rundgang inklusive Degustation in Willisau zu gewinnen.

In einem zweiten Schritt verschenkt die Stadt Luzern ab September bei Hotelbuchungen 50-Franken-Gutscheine, sogenannte City Cards, im Wert von insgesamt 100'000 Franken. Damit wolle man einerseits die Übernachtungen und andererseits die lokale Wirtschaft fördern, sagte Tourismusdirektor Marcel Perren.

Dritter Teil der Kampagne ist eine Tell-Pass-Aktion ab Mitte August. Das Ticket ist für Bahn, Bus, Schiff und zahlreiche Bergbahnen in der Zentralschweiz gültig. 2020 Pässe werden an Hotelgäste im Kanton verschenkt, zudem gibt es zwei Pässe für den Preis von einem.

Geld von Stadt und Kanton

Die Kampagne wird mit einem Teil der Gelder finanziert, die der Kanton und die Stadt Luzern gesprochen haben. Laut Perren sind es rund eine Million Franken aus den zwei Tranchen, die der Kanton dem Tourismus zur Verfügung stellt und weitere rund 200'000 Franken der Stadt. Der Rest dient der Kompensation der ausfallenden Kurtaxen.

Mit dem Angebot versuche man einerseits bei Schweizer Gästen zu punkten. Zudem wolle man auch den süddeutschen Raum ansprechen und habe die Marketingbemühungen entsprechend intensiviert.

Der Tourismusdirektor macht sich derweil keine Illusionen. Alleine in der Stadt Luzern stammten 57 Prozent der 1,4 Millionen Logiernächte von Gästen aus Fernmärkten. In diesem Markt rechne man erst ab Frühjahr 2021 mit einer Erholung. Von einer Kompensation im Heimmarkt könne keine Rede sein. Auch würden Schweizer Gäste nicht eine Woche Ferien in einer Schweizer Stadt buchen.

Masken im KKL

Im Bereich Gastronomie und Hotellerie befürchtet Perren nach dem Auslaufen der Kurzarbeit weitere Entlassungen. Die Kampagne bewertet er als nachhaltig. Einerseits in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht, zumal man die hiesigen Unternehmen mit Gutscheinen berücksichtige. Zudem sei die Vergabe der ÖV-Tickets ökologisch.

Der Tourismus in Städten wie Luzern wird durch die Absage von Festivals, Anlässen und Geschäftstreffen zusätzlich getroffen. KKL-Chef Philipp Keller sagte, am schwierigsten werde es wohl sein, den Kultur-Betrieb wieder hochzufahren, auch weil dieser international abgestützt sei.

Für Konzerte gilt eine Höchstzahl von 1000 Gästen. Das KKL Luzern sieht in seinem Schutzkonzept eine Maskenpflicht vor, allerdings nicht während Konzerten. Dort prüfe man noch die Einteilung in Sektoren.

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