Zentralschweiz Luzerner Armutsquote blieb vor der Pandemie stabil

kad, sda

12.10.2022 - 10:04

Eine Frau demonstriert in Luzern für Prämienverbilligung. Diese ist eines der Instrumente gegen Armut. (Archivbild)
Eine Frau demonstriert in Luzern für Prämienverbilligung. Diese ist eines der Instrumente gegen Armut. (Archivbild)
Keystone

Im Jahr 2019 waren 7,6 Prozent der Haushalte im Kanton Luzern von Armut betroffen. Das zeigen die neusten verfügbaren Zahlen über die finanzielle Situation der Luzerner Haushalte. Im Vergleich zum Vorjahr blieb die Armutsquote stabil.

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Die Zahl sagt aus, wie viele Personen in Privathaushalten leben, deren Erwerbseinkommen, Sozialversicherungsleistungen oder Vermögen nicht ausreichen, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Über die Hälfte von ihnen werden dank Sozialleistungen über die Armutsgrenze gehoben. Das sind rund 16'600 Personen, wie das Luzern Statistikamt Lustat am Mittwoch mitteilte.

Am stärksten armutsgefährdet sind Alleinerziehende. Hier liegt die Quote bei 26,8 Prozent. Ein Grund dafür ist laut Lustat die erschwerte Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Neben Sozialhilfe und Ergänzungsleistungen trägt auch die individuelle Prämienverbilligung (IPV) dazu bei, finanziell schwächer Gestellte zu entlasten. Ohne sie wären 11 Prozent mehr von Armut betroffen.

Bei Ehepaarhaushalten mit Kindern liegt der Anteil gar bei 30 Prozent. Ohne staatliche Verbilligung würde also fast ein Drittel dieser armutsbetroffenen Ehepaare mit Kindern aufgrund der Ausgaben für die obligatorische Krankenversicherung unter die Armutsschwelle fallen.

In städtischen Gebieten ist Armut besonders verbreitet. Hier ist jede 10. Person von Armut betroffen. In intermediären und ländlichen Gebieten trifft dies auf etwa jede 20. Person zu. Grund für den Unterschied ist laut Lustat, dass Alleinerziehenden- und Einpersonenhaushalte im urbanen Raum verhältnismässig häufig anzutreffen sind.