ZentralschweizLuzerner Hausbesetzung wirft laut Mieterverband richtige Fragen auf
kad, sda
21.6.2022 - 15:41
Die Besetzung eines Mehrfamilienhauses in der Stadt Luzern wirft laut dem Mieterverband die richtigen Fragen auf. Es sei störend, dass den Mieterinnen und Mietern der Liegenschaft wegen einer Totalsanierung gekündigt wurde, die bis heute nicht stattgefunden habe.
Keystone-SDA, kad, sda
21.06.2022, 15:41
SDA
Aktivistinnen und Aktivisten hatten die leerstehende Liegenschaft an der Bruchstrasse 64 am Dienstag besetzt. Sie begründeten dies mit steigenden Mieten und Wohnungsknappheit. Mit diesen Problemen sei auch der Mieterinnen- und Mieterverband Luzern täglich konfrontiert, teilte er mit. Der Schutz vor missbräuchlichen Leerkündigungen müsse mehr Gewicht erhalten.
Im vorliegenden Falle sei nie geklärt worden, ob es sich um eine missbräuchliche Kündigung gehandelt habe. Das Verfahren endete demnach 2018 bei der Schlichtungsbehörde für Miete und Pacht.
Weiter stellt sich laut dem Verband die Frage, wie es finanziell tragbar ist, sechs Wohnungen an zentraler Lage während derart langer Zeit nicht vermietet zu haben. Er verweist auf die hohen Renditen, die mit Immobilien erwirtschaftet werden können.
Vor genau einem Jahr war in der Stadt Luzern eine umstrittene Hausbesetzung zu Ende gegangen: Im Juni 2021 verliess die «Familie Eichwäldli» die Soldatenstube bei der Luzerner Allmend, die sie seit 2018 bewohnt hatte. Die Stadt als Eigentümerin hatte einen Vertrag aus Sicherheitsgründen nicht verlängert, die Bewohnenden verweigerten vorerst aber einen Auszug.
Es kam zu Kundgebungen, politischen Vorstössen und einem juristischen Streit. Im September bestätigte das Luzerner Kantonsgericht schliesslich den Abbruch-Entscheid für das baufällige Haus.
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