Bank Luzerner Kantonalbank steigert Gewinn 2020 weiter

SDA

2.2.2021 - 11:42

Der Hauptsitz der Luzerner Kantonalbank: Die Geschäfte der Staatsbank sind im Coronajahr 2020 goldig gelaufen. (Archivaufnahme)
Der Hauptsitz der Luzerner Kantonalbank: Die Geschäfte der Staatsbank sind im Coronajahr 2020 goldig gelaufen. (Archivaufnahme)
Keystone

Die Luzerner Kantonalbank (LUKB) hat im Geschäftsjahr 2020 trotz der «Unwägbarkeiten» der Corona-Pandemie die Erträge und den Gewinn weiter gesteigert. Im neuen Jahr will das Staatsinstitut den Konzerngewinn halten.

Der Geschäftserfolg als Mass für die operative Leistungsfähigkeit verbesserte sich im vergangenen Geschäftsjahr um 4,8 Prozent auf 250,3 Millionen Franken, wie die LUKB am Dienstag mitteilte. Unter dem Strich resultierte ein um 2,9 Prozent höherer Konzerngewinn von 210,9 Millionen Franken.

Die Aktionäre sollen eine Dividende auf Vorjahreshöhe von 12,50 Franken erhalten. Auf den Kanton Luzern als Hauptaktionäre entfällt mit der Dividende sowie der Abgeltung der Staatsgarantie und Steuern ein Betrag von rund 80 Millionen Franken.

Zinsertrag deutlich gestiegen

Das Bankinstitut konnte 2020 in allen wichtigen Geschäften zulegen, entsprechend stieg der Gesamtertrag um 5,3 Prozent auf 531,1 Millionen Franken. In der wichtigsten Ertragssparte, dem Zinsengeschäft, verbesserte sich der Nettoerfolg trotz höherer Wertberichtigungen weiter klar (+4,9 Prozent auf 365,8 Millionen Franken).

Zulegen konnte die Bank aber auch im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (+4,1 Prozent auf 103,3 Millionen), wo die LUKB von den gestiegenen Transaktionsvolumen auf der Kundenseite während des volatilen Corona-Jahres 2020 profitieren konnte. Einen starken Anstieg gab es zudem beim Handelserfolg (+41 Prozent auf 50,3 Millionen), in dem auch Erträge aus Emission und Handel mit strukturierten Produkten enthalten sind.

Der Geschäftsaufwand legte etwas langsamer zu als der Gesamtertrag (+4,1 Prozent auf 251,0 Millionen Franken). Der Anstieg war vor allem auf einen Stellenaufbau zurückzuführen. Das Aufwand-Ertrags-Verhältnis verbesserte sich auf 45,7 Prozent von 47,0 Prozent im Vorjahr.

Starkes Hypothekenwachstum

Die Kundenausleihungen stiegen im vergangenen Jahr derweil mit einem Plus von 6,9 Prozent auf 34,9 Milliarden Franken stark an. Vor allem im Hypothekarmarkt war die LUKB mit einem Plus von 7,2 Prozent schnell unterwegs. Gesteigert worden sei das Kreditvolumen vor allem bei «ausgewählten Grosskunden», etwa Immobiliengesellschaften, heisst es.

Die verwalteten Kundenvermögen beliefen sich per Ende 2020 auf 32,4 Milliarden nach 31,0 Milliarden im Jahr davor. Haupttreiber der Zunahme war neben eine positiven Performance vor allem das akquirierte Nettoneugeld von 1,31 Milliarden Franken.

Mit dem letzten Jahr schloss die LUKB ihre Strategieperiode 2016 bis 2020 ab. Alle quantitativen Ziele seien erreicht worden, teilte die Bank mit. In den letzten fünf Jahren habe die LUKB insgesamt Jahresgewinne von 1,0 Milliarde Franken erzielt und die Vorgabe damit um 50 Millionen Franken übertroffen.

Für das laufende Jahr 2021 zeigt sich die Kantonalbank optimistisch, sie erwartet ein deutliches Wirtschaftswachstum in der Schweiz. Dabei hänge allerdings viel von der Wirksamkeit der Impfstrategie gegen das Coronavirus und der Rückkehr zu einem normalen Leben ab. Das Institut strebt einen Gewinn in der Grössenordnung von 2020, also von rund 210 Millionen vor Goodwill-Amortisation, an.

Ungenutzte Covid-Kredite

Die LUKB hatte 2020 Covid-19-Kredite über total 250 Millionen Franken ausgegeben. Im Jahresverlauf 2020 zahlten Luzerner Unternehmen rund 30 Millionen Franken der vom Bund garantierten, zinslosen Kredite wieder zurück, wie CEO Daniel Salzmann an der Bilanzmedienkonferenz erklärte.

Die von der LUKB vergebenen Covid-19-Notkredite sind zu einem bedeutenden Teil noch ungenutzt. Mehr als die Hälfte der ausstehenden Kreditsumme werde von den Unternehmen derzeit noch als liquide Mittel gehalten, sagte Finanzchef Markus Hurschler. Die LUKB nehme die hohe Liquidität bei den Covid-19-Krediten auch als Anzeichen dafür, dass das Risiko weiterer Kreditausfälle bei Unternehmenskunden «limitiert» bleibe.

In der Region Luzern hatten vor allem der Tourismus und die angehängten Wirtschaftszweige unter der Corona-Pandemie zu leiden. Gleichzeitig habe sich die Industrie im vergangenen Jahr aber solide entwickelt, erklärte Salzmann. «Der Wirtschaftsraum Luzern hat eine sehr breit diversifizierte KMU-Kultur». Das führe zu weniger stark ausgeprägten Schwankungen sowohl in Krisen- wie in Boom-Zeiten.

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