Strassenbau Luzerner Kantonsrat will Beromünster vom Verkehr entlasten

rl, sda

28.11.2022 - 16:33

Beromünster soll dank einer Umfahrungsstrasse vom Durchgangsverkehr befreit werden. (Archivaufnahme)
Beromünster soll dank einer Umfahrungsstrasse vom Durchgangsverkehr befreit werden. (Archivaufnahme)
Keystone

Der Durchgangsverkehr soll in Beromünster nicht mehr durch den Flecken rollen. Der Luzerner Kantonsrat will den historischen Ortskern mit einer Umfahrungsstrasse entlasten. Dafür hat er am Montag einen Sonderkredit von 70,6 Millionen Franken genehmigt.

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Geplant ist eine rund 1400 Meter lange, bogenförmige neue Strasse mitsamt Brücke über die Wyna und beidseitigen Radstreifen. Die «Ost- und Westumfahrung Beromünster» entlaste die Bewohnerinnen und Bewohner des historischen Zentrums von Lärm und Abgasen, fand die Mehrheit des Kantonsparlaments.

Zurzeit weist der Flecken ein durchschnittliches Verkehrsaufkommen von rund 9500 Fahrzeugen pro Tag auf. Der Verkehr soll künftig über die neue Strasse rollen, die zwischen dem Gebiet Lochete und Under Müli in Siedlungsnähe verläuft. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit soll 50 km/h betragen.

Damit dereinst auch tatsächlich weniger Autos im im Flecken unterwegs sind, ist auf der bestehenden Strasse als flankierende Massnahme Tempo 30 vorgesehen. Die Gemeinde Beromünster plant zusätzlich eine grössere Umgestaltung und Aufwertung des Ortskerns.

«Beste Lösung»

Pius Kaufmann (Mitte), Sprecher der vorberatenden Kommission, sagte, es sei unbestritten, dass der historische Kern des Fleckens Beromünsters vom Autoverkehr entlastet werden müsse. Die Begehung vor Ort habe gezeigt, dass die geplante die beste Lösung sei, sagte SVP-Sprecher Guido Müller.

Josef Wyss (Mitte) sagte, die geplante Linienführung sei ein Kompromiss. Der Kulturlandverlust sei vertretbar. Sabine Wermelinger (FDP) erklärte, dass die heutige Situation vor allem auch für die Lastwagenfahrer eine Zumutung sei. Mit dem Projekt mache Beromünster einen verkehrstechnischen Sprung in die heutige Zeit.

Nicht begeistert

Schwer taten sich die Grünliberalen mit der Vorlage. Vor- und Nachteile hielten sich die Waage, sagte Fraktionssprecher András Özvegyi.

Gespalten war auch die SP. Isabella Schwegler sagte, der Flecken brauche zwar eine Lösung seiner Verkehrsmisere. Ein Teil der Fraktion betrachte das Projekt aber als zu teuer und als überdimensioniert.

Die Grünen lehnten die geplante Umfahrungsstrasse ab. Fraktionssprecherin Judith Schmutz sagte, das Projekt baue die Kapazitäten für den Autoverkehr aus und vernachlässige den Klimaschutz. Es brauche eine kleinere, siedlungsverträglichere und ressourcenschonendere Lösung, um das Ortszentrum zu entlasten.

Rückweisung abgelehnt

Der Kantonsrat lehnte die von den Grünen beantragte Rückweisung aber mit 81 zu 28 Stimmen ab. Danach genehmigte er den Baukredit mit 87 zu 24 Stimmen.

Letztes Wort werden die Stimmberechtigten des Kantons Luzern haben. Der Baubeginn ist frühestens 2025, die Bauzeit beträgt drei bis vier Jahre.