Der Dokumentarfilm über die Luzerner Finanz- und Steuerpolitik erhält kein Geld aus dem kantonalen Fördertopf. Mit dem Entscheid hat sich der Regierungsrat einer Empfehlung der Filmfachgruppe widersetzt. Das Filmprojekt ist dadurch allerdings nicht gefährdet.
Für das Werk mit dem Arbeitstitel "Luzern - der Film" waren im Frühling fast 140'000 Franken bei einem Crowdfunding im Internet zusammengekommen. Die Restkosten der Produktion hätten mittels staatlicher und privater Filmförderung sichergestellt werden sollen, wie der Verein hinter dem Film am Donnerstag mitteilte.
Ein Gesuch um Fördergelder habe die Luzerner Regierung aber abgelehnt. Mit dem Verzicht auf eine finanzielle Unterstützung wolle sie "die politische Unabhängigkeit des Films" garantieren. Diese Begründung sei nicht nachvollziehbar, kritisiert der Verein.
Insbesondere, da die siebenköpfige Innerschweizer Filmfachgruppe (IFFG) den Film als förderungswürdig empfohlen habe. Die IFFG-Empfehlungen haben zwar keine Rechtsverbindlichkeit, sie dienen jedoch laut Angaben des Bildungs- und Kulturdepartements den zuständigen Behörden in der Entscheidungsfindung als zentrale Grundlage.
Trotz des abschlägigen Entscheids sei das Filmprojekt, das vom Basler Regisseur Reinhard Manz realisiert wird, nicht gefährdet. Der Ausfall werde anderweitig kompensiert, sodass der Film am 22. Januar 2019 noch vor den kantonalen Wahlen im März in Luzern Premiere feiern könne und anschliessend in einer Roadshow im ganzen Kanton gezeigt wird.
2017 zahlte der Kanton Luzern im Rahmen der Filmförderung Entwicklungs- und Herstellungsbeiträge im Umfang von 357'000 Franken. In den Genuss der Gelder kamen gut 20 Filmprojekte.
Luzern hatte unter anderem für Schlagzeilen gesorgt, weil der Kanton 2017 während acht Monaten über kein Budget verfügte. Hintergrund war eine abgelehnte Steuererhöhung. In der Folge wurde der Rotstift angesetzt, so mussten etwa tausende Haushalte Prämienverbilligungen zurückzahlen.
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