FreilichtspielLuzerner Shakespeare-Komödie zwischen Sitcom-Gags und Big Drama
kad, sda
8.6.2022 - 14:42
Mit der Komödie «Viel Lärm um nichts» von William Shakespeare haben die Freilichtspiele Luzern am Mittwochabend Premiere gefeiert. Das liebesgetränkte Stück in der Bearbeitung von Charles Lewinsky bietet Pointen unterschiedlicher Güte am Laufmeter, wohlformulierten Drama-Sprech und viel Bühnennähe.
8.6.2022 - 14:42
SDA
Bevor das Scheinwerferlicht ausgeht, droht dem Bösewicht auf der Treppe vor der Villa Schröder eine gerechte Strafe: Zwei Wächter bringen sich in Position, bewaffnet mit Blecheimern voller Wasser, im Begriffe, Junker Hannes eine kalte Dusche zu verpassen.
So endet die ausverkaufte Premiere der jüngsten Inszenierung der Luzerner Freilichtspiele – die kalte Dusche indes, sie dürfte den Junker kalt lassen, war doch kurz nach der Pause ein Platzregen auf Publikum und Ensemble niedergegangen.
Damit erreichte einer der beiden Spannungsbögen des Freilichtspiels vorzeitig seinen Höhepunkt: Die meteorologische Dramaturgie zog am Premierenabend nach dem kitschigen Sonnenuntergang zu Beginn fast alle Register.
Auf aufgeschlitztem Bauch ausgerutscht
Auch auf der Freilichtbühne, der Villa aus dem 18. Jahrhundert mit ihren Bogenfenstern, Balkonen, Büschen und dem Vorplatz, geht es munter zu und her zwischen Liebe, Spott und Spannung.
Während sich Claudio und Hero gleich zu Beginn ins Herz schliessen, necken sich Benedikt und Beatrice in rasantem Tempo. Wenn ihr, sagt etwa letztere, der Sinn nach einem höher schlagenden Herzen stünde, brauche sie keinen Mann – sondern könne auf einen Kirchenturm steigen. Worauf Benedikt statuiert: «Gegen eine gute Köchin habe ich nichts, aber man muss sie ja nicht heiraten.»
Die Hochzeit der Säckelmeister-Tochter Hero mit Kriegsheimkehrer Claudio will dagegen Junker Hannes vereiteln. Er gibt nach seiner Kriegsgefangenschaft den Griesgram des Abends – wer will es ihm verübeln, ist er doch ausgerechnet im Kampfe ausgerutscht, auf einem aufgeschlitzten Bauch.
Absehbares und Ordinäres
Während er nun danach trachte, die Liebe zu zerstören, wollen andere jener zwischen Benedikt und Beatrice auf die Sprünge helfen, was zu unterhaltsamen Winkelzügen führt.
Die Pointendichte ist hoch und erinnert an Wortgefechte in TV-Sitcoms. Sitzt die eine nicht, ist die nächste nicht weit. Geistreiche Wortspielen gibt es, Absehbares ebenfalls und auch Ordinäres: «Männer finden uns nie so anziehend, wie wenn wir uns ausziehen», findet etwa die Magd.
Das grösstenteils aus Laien bestehende Ensemble spielt nicht nur im Regen tapfer weiter, es findet in der von Regisseur Ueli Blum liebevoll und packend inszenierten Komödie eine Nähe zum Publikum, mitunter durch direkten Einbezug.
Es wird geküsst, geweint, gekämpft, gesungen, Duell und zirkusreifer Hochseilakt inklusive. Zwischen dem Sprüche-Sperrfeuer fallen zuweilen grosse Phrasen, anhand derer Shakespeare seine Werk auch in Mundartfassung wiedererkennen würde: «Ich fürchte Dich nicht, und fürchte nicht den Tod», deklamiert der Säckelmeister.
Armeechef Süssli: «Wir können alle Rechnungen bezahlen»
Wegen des langsameren Anstiegs des Bundesbudgets fehlen der Armee insgesamt 11,7 Milliarden Franken. Das sagte Armeechef Thomas Süssli am Donnerstag in Bern vor den Medien. Er äusserte sich zu Berichten über ein Milliardenloch im Armeebudget.
01.02.2024
Gegen Rechtsextremismus: Zehntausende Menschen bei Demo in Hannover
Bundesweit demonstrieren Menschen gegen Rechtsextremismus und für Demokratie. Allein in Hannover sind am Samstag Zehntausende Menschen auf die Strasse gegangen.
20.01.2024
Rund 350 Demonstrierende fordern Ende des WEF
Rund 350 Demonstrierende haben am Sonntag auf dem Postplatz in Davos Klimagerechtigkeit und das Ende des Weltwirtschaftsforums (WEF) gefordert. Die Demonstrantinnen und Demonstranten forderten das Ende des WEF, Klimagerechtigkeit und einen Stopp der Macht von Grosskonzernen. Juso Schweiz Präsident Nicola Siegrist gab in seiner Rede den «Reichen und Mächtigen» ausserdem die Schuld an dem letztjährigen wärmsten Jahr seit Messbeginn. Die Klimaproblematik geriet aber kurzerhand in den Hintergrund als Siegrist im Nahost-Konflikt klar Stellung bezog und die Protestierenden zu «Free-Palästina»- Rufen aufforderte. Nicht alle riefen mit.
14.01.2024
Armeechef Süssli: «Wir können alle Rechnungen bezahlen»
Gegen Rechtsextremismus: Zehntausende Menschen bei Demo in Hannover