AhnenforschungLuzerner Staatsarchiv übernimmt Archiv der Schnyder von Wartensee
kad, sda
17.2.2021 - 13:47
Die Schnyder von Wartensee waren über Jahrhunderte eine der führenden Familien der Stadt Sursee. Ihre Sprösslinge prägten den ganzen Kanton. Die Dokumente der Familiengeschichte vom 14. bis 20. Jahrhundert hat nun das Luzerner Staatsarchiv übernommen und öffentlich zugänglich gemacht.
Den «äusserst heterogenen Bestand mit Archivalien» bearbeiteten zwei Historikerinnen während acht Monaten. Ihre Arbeiten wurden von der Familie Schnyder mitfinanziert, wie das Luzerner Staatsarchiv am Mittwoch mitteilte. Ein Teil der Unterlagen befand sich im Stadtarchiv Sursee, ein anderer Teil wurde am heutigen Familiensitz, auf Schloss Tannenfels in Nottwil aufbewahrt.
Das Archivmaterial fülle fünf Laufmeter Regal, was rund 65 Bundesordnern entspreche, hiess es beim Staatsarchiv auf Anfrage. Die Unterlagen seien nicht digitalisiert, aber erfasst und könnten somit nun allesamt eingesehen werden.
Zu den Dokumenten zählt neben Stammbäumen sowie Ehe- und Todesanzeigen eine reichhaltige Korrespondenz. Dazu kommen Unterlagen aus dem Solddienst, der eine wichtige Einnahmequelle einflussreicher Familien war. Als «Perle» bezeichnet das Staatsarchiv ein Verhörprotokollbuch des Schweizergarderegiments.
Vertreter der Familie besetzten Schlüsselämter der Stadtverwaltung Sursee. Ausserdem waren sie über Generationen für die Vermögensverwaltung der Klöster St. Urban und Muri verantwortlich.
Die Familie trat auch über die Gemeindegrenzen hinweg in Erscheinung. Jost Schnyder (1752-1824) etwa war unter anderem Luzerner Grossrat und Appellationsrichter. Julius Schnyder (1830-1913) amtete als Regierungsrat sowie Ständerat. Der 1952 geborene Lorenzo Schnyder von Wartensee war als Schweizer Botschafter tätig.
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