Städtebau Luzerner Stadtrat legt überarbeitete Vorlage für EWL-Areal vor

we, sda

29.1.2024 - 11:02

Das heutige EWL-Hauptgebäude in Luzern. Auf dem Areal des Energieerzeugers entsteht eine Überbauung. (Archivbild)
Das heutige EWL-Hauptgebäude in Luzern. Auf dem Areal des Energieerzeugers entsteht eine Überbauung. (Archivbild)
Keystone

Der Luzerner Stadtrat legt dem Parlament eine überarbeitete Finanzierungsvorlage für den Bau auf dem EWL-Areal vor. Diese beinhaltet unter anderem eine Erhöhung des Aktienkapitals der Stadt Luzern an der EWL Areal AG, einen Sonderkredit für den Mieterausbau städtischer Nutzungen und einen Kredit für ein rückzahlbares Darlehen. Die Überarbeitung war nötig aufgrund massiver Kostensteigerungen.

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Das Stadtparlament hatte die Vorlage im Mai vergangenen Jahres zur Überarbeitung zurückgewiesen, nachdem bekannt wurde, dass sich die Projektkosten von 211,5 auf 244,8 Millionen Franken erhöhen werden.

Die Mehrkosten seien auf vor allem auf die Baukostenteuerung, auf Bestellungsänderungen sowie höhere Zinsen zurückzuführen, wie aus dem am Montag veröffentlichten Bericht und Antrag hervor geht. Eine unabhängige Kostenprüfung habe die Projektkosten bestätigt. Das Stimmvolk soll voraussichtlich am 9. Juni über die überarbeitete Vorlage abstimmen.

Grundstück im Baurecht

Neben gemeinnützigen Wohnungen, Alterswohnungen, Gewerbe- und Büroräumen für EWL Energie Wasser Luzern und die Stadt Luzern sind auf dem Areal auch die neue Feuerwache der Feuerwehr sowie Stützpunkte für den Zivilschutz und den Rettungsdienst vorgesehen.

Die EWL Areal AG setzt das Projekt «Rotpol» um. Die drei Hauptnutzerinnen EWL Energie Wasser Luzern Holding AG, ABL (Allgemeine Baugenossenschaft Luzern) und die Stadt Luzern sind gleichzeitig auch die Eigentümerinnen der EWL Areal AG. Das Grundstück wird von EWL im Baurecht zur Verfügung gestellt.

Der geplante Nutzungsmix ist auf öffentliche Bedürfnisse zugeschnitten und entspricht laut Bericht und Antrag nicht einer renditeorientierten Ausnutzung des Areals. Die Gesamtrendite beträgt 2,09 Prozent, was im privatwirtschaftlichen Umfeld als ungenügend gelten würde, wie aus der Vorlage hervor geht.

Höhere Anforderungen an Eigenkapital

Eine tiefe Rendite sei aufgrund der umfangreichen Nutzungen für öffentliche Zwecke grundsätzlich vertretbar, erhöhe aber die Anforderungen an das Eigenkapital, heisst es weiter. So beantragt der Stadtrat, die Fremdfinanzierung mit einem städtischen nachrangigen, rückzahlbaren Darlehen im Umfang von 50 Millionen Franken zu unterstützen.

Die Finanzierung erfordert laut Stadtrat auch eine Erhöhung des Aktienkapitals der EWL Areal AG von derzeit 6 auf 65 Millionen Franken, wobei die Stadt Luzern, EWL und ABL unterschiedliche Beteiligungen haben.

Die EWL Areal AG übernimmt den Mieterausbau für städtische Nutzungen gegen eine Einmalzahlung von voraussichtlich 35,1 Millionen Franken. Die jährliche Miete mit Neben- und Betriebskosten beträgt rund 4,89 Millionen Franken. So wird ein Sonderkredit von 48,9 Millionen Franken für diese wiederkehrende Ausgabe benötigt.

Das «Rotpol»-Projekt schafft rund 600 Arbeitsplätze und 150 Wohnungen auf dem bisher ungenutzten EWL-Grundstück. Es ist Teil grösserer Arealentwicklungen in der Industriestrasse. Der Stadtrat beantragt zudem einen Kredit in Höhe von 11,14 Millionen Franken für das Gesamtprojekt Unterlachen, um Strassen in diesem Gebiet zu sanieren und die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Die Industriestrasse soll zudem in eine Begegnungszone mit Tempo 20 umgewandelt werden.