Der Luzerner Stadtrat will kein neues Pilotprojekt einer Tagesschule starten. Nur zehn Jahre nach dem ersten Pilotversuch seien die Erfahrungen gemacht, der Evaluationsbericht liege vor, und das Projekt sei kein Erfolg gewesen.
Das Angebot in der Pilotphase, die im August 2005 im Schulhaus Grenzhof lanciert worden war und Ende Juli 2008 endete, richtete sich vor allem an Eltern, die ihre Kinder während der ganzen Woche betreut haben wollten, schreibt der Stadtrat in seiner Antwort zur GLP-Motion. Die Lehrpersonen übernahmen neben dem Unterricht "einen grossen Teil der Betreuung".
Die Motionären verlangten vom Stadtrat einen Planungsbericht mit konkreten ersten Schritten hin zur Einführung von Tagesschulen. Für sie ist der Mangel an Tagesschulen eine Ursache für die schlechte Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Für die Luzerner Tagesschulplanung könnte laut den Motionären das Zürcher Pilotprojekt dienen.
Der Stadtrat aber will an seiner bisherigen Strategie, der additiven Tagesschulen, festhalten. Heute werden in Luzern vier Elemente der Betreuung angeboten: Betreuung am frühen Morgen, über den Mittag, am frühen sowie am späten Nachmittag. Die Eltern können die Angebote einzeln, je nach Bedürfnisse, buchen.
Das aktuelle Modell der freien und individuellen Wahl scheine den Familien sehr entgegenzukommen, schreibt der Stadtrat weiter. Beschwerden der Eltern bezogen sich in den vergangenen Jahren auf die Menge der Mittagstischplätze sowie vereinzelt auf die Qualität des Mittagessens. "Nicht aber auf das Angebot als solches", betont die Stadtregierung.
Die Stadtregierung hält aber auch fest, dass sie - basierend auf Monitoringberichten sowie einer breiten Evaluation - weitere Schritte zur Weiterentwicklung der additiven Tagesschule beschliessen wolle. Sie lehnt die Motion ab.
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