BildungMittelschulinitiativen: Schwyzer Regierung legt Gegenvorschläge vor
we, sda
7.10.2021 - 08:55
Die Schwyzer Regierung lehnt die beiden Mittelschulinitiativen ab und stellt stattdessen beiden Initiativen einen Gegenvorschlag gegenüber. Unter anderem will sie die Kantonsschule Kollegium Schwyz (KKS) und das Theresianum Ingenbohl zur Kantonsschule Innerschwyz zusammenführen.
we, sda
07.10.2021, 08:55
07.10.2021, 09:24
SDA
Mit der KKS als kantonaler Mittelschule und den beiden privaten Mittelschulen in Ingenbohl und in Immensee verfügt der innere Kantonsteil über eine hohe Mittelschuldichte. Die KKS und das Theresianum verzeichneten aber in den letzten Jahren einen stetigen Schülerrückgang.
Deshalb unterzeichneten das Bildungsdepartement und die Stiftung Theresianum Ingenbohl im September 2020 eine Absichtserklärung zur Zusammenführung der beiden Schulen in den Räumlichkeiten der KKS in Schwyz. Im März dieses Jahres wurden dann aber zwei Initiativen eingereicht, welche unter anderem die Zementierung des Ist-Zustandes der Schwyzer Mittelschullandschaft zum Ziel haben.
Damit sei die Absichtserklärung des Theresianums faktisch zurückgezogen worden, hält der Regierungsrat in einer Medienmitteilung vom Donnerstag fest.
Regierung für Fusion
Die Regierung aber ist weiterhin der Ansicht, dass die langfristige Zementierung der beiden Mittelschulen im Schwyzer Talkessel nicht zukunftsgerichtet wäre. Denn sowohl die KKS als auch das Theresianum seien nicht ausgelastet, verfügten über ein ähnliches Angebot und rekrutierten ihre Schüler aus dem gleichen begrenzten Raum.
Der regierungsrätliche Gegenvorschlag zur Initiative «Für eine dezentrale Mittelschullandschaft», welche die Festschreibung der aktuellen Standorte im Gesetz verlangt, verfolgt deshalb das von KKS und Theresianum in der gemeinsamen Absichtserklärung skizzierte Ziel: Die Fusion der beiden Schulen.
Die zweite Initiative, die Initiative «Für eine faire Mittelschulfinanzierung», fordert eine massive Erhöhung der Schülerbeiträge. Insgesamt würden sich bei einem Ja die Mittelschulbeiträge um rund 5000 Franken pro Schülerin und Schüler erhöhen, rechnet die Regierung vor. Dies bedeutete eine jährliche Zunahme von 2,75 Millionen Franken.
Der Regierungsrat erachtet diese als «unverhältnismässig und unangemessen». Die zusätzlichen Beiträge führten unter anderem zu einer faktischen Vollkostendeckung an den privaten Mittelschulen durch den Kanton. Damit könnten die privaten Mittelschulen ihr unternehmerisches Risiko praktisch auf den Kanton verlagern.
So sieht die Regierung im Gegenvorschlag darum eine Erhöhung der Mittelschulbeiträge von heute rund 19'500 Franken auf neu 21'000 Franken pro Schüler vor. Dies hätte für den Kanton jährliche Mehrkosten von rund 723'000 Franken zur Folge.
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