Die grossen Schneemengen der vergangenen Tage legen das Urserental lahm: Andermatt ist nur noch mit der Bahn erreichbar, die Schule ist zu, der Dorfbus fährt nicht und die Kehrichtabfuhr ist eingestellt. Hospental und Realp sind ganz von der Umwelt abgeschnitten. Und: Im ganzen Kanton herrscht die höchste Lawinengefahrenstufe.
An verschiedenen Orten gingen Lawinen nieder, teilte die Urner Kantonspolizei mit. Verletzt worden sei niemand, es habe auch niemand evakuiert werden müssen und grössere Sachschäden seien keine bekannt.
Nicht nur die grossen Schneemengen bereiten Sorge, auch der starke Wind in höheren Lagen. So könne es an exponierten Stellen zu Schneeverwehungen kommen, welche die Stabilität von Hängen verändere und die Lawinengefahr weiter verstärken könnten, warnt die Polizei weiter.
Aus Sicherheitsgründen ist deshalb die Strassenzufahrt von Göschenen her durch die Schöllenen nach Andermatt ist gesperrt. Nach Angaben der Baudirektion Uri bleibt die Strasse zwischen Göschenen und Andermatt sicher bis am Dienstagmorgen nicht passierbar. Die Situation wird dann neu beurteilt.
Unterbrochen ist auch die Bahnverbindung nach Andermatt vom Wallis und Graubünden her und somit der Autoverlad ins Urserental. Gesperrt ist zudem die Strasse zwischen Hospental und Realp, auf der am Sonntag vier Fahrzeuge verschüttet worden sind.
Gleiches gilt für die Kantonsstrasse Amsteg-Göschenen sowie für die Verbindungen Gurtnellen-Wiler und Gurtnellen-Dorf. Gesperrt ist ferner die Strasse zwischen Wassen und Meien.
Nicht betroffen ist die Autobahn A2, wohl aber die Gotthardbergstrecke der Eisenbahn. Auf dieser verkehren zwischen Erstfeld UR und Airolo TI keine Züge. Die Passagiere werden mit Ersatzbussen befördert.
Schule in Andermatt vorläufig zu
Die Schneemengen behindern nicht nur die Zufahrt, sie legen auch das Leben im Urserental lahm. Wie die Gemeinde Andermatt auf ihrer Internetseite schreibt, ist die Schule vorübergehend geschlossen, eine Neubeurteilung soll am Montagabend erfolgen. Eingestellt ist auch der Betrieb des Dorfbusses und die Kehrrichtabfuhr.
Die Schneeräumung könne derzeit nur minimal gemacht werden, orientiert die Gemeinde ihre Einwohner und Gäste, die intensiven Schneeräumungsarbeiten auf den Gemeindestrasse würden am Mittwoch beginnen.
Im Andermatter Skigebiet waren laut Homepage am Montag sieben von 23 Anlagen und 16 von 66 Pisten offen. Auf dem Gemsstock auf knapp 3000 Metern über Meer liegt derzeit rund sechs Meter Schnee.
Viel Schnee auch in der übrigen Zentralschweiz
Auch in anderen Teilen der Zentralschweiz fiel in den vergangenen Stunden viel Neuschnee. Auf dem Titlis in Engelberg OW beispielsweise blieben am Montag alle Pisten sowie die Schlittelbahn wegen Lawinengefahr geschlossen. Auch dort herrscht höchste Lawinengefahr (Stufe 5). Im Gebiet Hoch-Ybrig oder auf der Melchsee Frutt waren ebenfalls nicht alle Pisten offen.
Zurück zur Startseite