Coronavirus – Schweiz Nidwaldner Unternehmen können nun Härtefallbeiträge beantragen

we, sda

14.1.2021 - 16:43

Findet die Hürde von 40 Prozent nach wie vor zu hoch: Der Nidwaldner Volkswirtschaftsdirektor Othmar Filliger (CVP). (Archivbild)
Findet die Hürde von 40 Prozent nach wie vor zu hoch: Der Nidwaldner Volkswirtschaftsdirektor Othmar Filliger (CVP). (Archivbild)
Keystone

Von den Covid-19-Massnahmen betroffene Nidwaldner Unternehmen können ab (morgen) Freitag einen Antrag auf Unterstützung aus dem Härtefallprogramm von Bund und Kanton stellen. Pro Unternehmen spricht der Kanton maximal 300'000 Franken an nicht rückzahlbaren Beiträgen.

Bei Bürgschaften liege die Obergrenze bei 750'000 Franken, teilte die Staatskanzlei am Donnerstag mit. Diese werden als Darlehen mit einer Laufzeit von zehn Jahren ausgerichtet, wobei in den ersten drei Jahren keine Zinsen anfallen.

Werden einem Unternehmen sowohl À-fonds-perdu-Beiträge als auch Darlehen gewährt, so liege der totale Maximalbetrag ebenfalls bei 750'000 Franken, heisst es weiter. Die effektive Höhe der staatlichen Unterstützung orientiert sich am Finanzbedarf des Unternehmens bis Ende 2021.

Anspruch auf diese Härtefallhilfe haben nur Unternehmen, die vor der Coronakrise profitabel und gesund waren. Sie müssen 2020 gegenüber den Vorjahren einen Umsatzrückgang von mindestens 40 Prozent erlitten haben.

Prüfung durch Verwaltung und Bank

Die Volkswirtschaftsdirektion nimmt die Gesuche entgegen und prüft sie. Anschliessend werden sie auch durch die Nidwaldner Kantonalbank geprüft. Die Bank gibt dann der kantonalen Entscheidungskommission eine Empfehlung zur jeweiligen Beitragshöhe ab.

In Nidwalden stehen für das Covid-19-Härtefallprogramm 10,43 Millionen Franken zur Verfügung. Der Kanton trägt dabei einen Anteil von 5 Millionen Franken. Es sei die höchstmögliche Summe, die der Landrat Mitte Dezember 2020 beschliessen konnte, ohne dass automatisch eine Volksabstimmung erforderlich wurde.

Wegen der laufenden Referendumsfrist dieses Landratsbeschlusses könnten die Gelder frühestens Ende Februar ausbezahlt werden. Aufgrund dieser Frist hatte der Kanton Betrieben, die unter der Corona-Krise besonders stark leiden, eine Soforthilfe in Form von Überbrückungskrediten zur Verfügung gestellt. Diese konnten bis zum 8. Januar einen Beitrag von maximal 50'000 Franken anfordern. Der Kanton stellte dafür gesamthaft 2 Millionen Franken bereit.

Hürde zu hoch

Neun Unternehmen beantragten eine Überbrückungshilfe, zwei davon erfüllten die Vorgaben. «Ich hätte eine höhere Nachfrage erwartet, weil der Ruf nach möglichst rascher Unterstützung sehr laut war», sagte Volkswirtschaftsdirektor Othmar Filliger (CVP). Nun liege der Fokus auf dem eigentlichen Härtefallprogramm, das am Freitag starte.

Der Kanton Nidwalden begrüsse die gelockerten Bedingungen des Bundes für den automatischen Zugang zum Programm für behördlich geschlossene Betriebe. Er erachte aber gleichzeitig die Hürde von 40 Prozent für die übrigen Unternehmen als nach wie vor zu hoch, wird der Volkswirtschaftsdirektor in der Mitteilung zitiert. Er gehe davon aus, dass das vorgesehene Geld nicht ausreichen wird.

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