Immobilien Obwalden investiert jährlich 6,5 Millionen Franken in Immobilien

rl, sda

5.2.2021 - 12:01

Das Rathaus in Sarnen ist eine der vielen Immobilien im Besitz des Kantons Obwalden. (Archivaufnahme)
Das Rathaus in Sarnen ist eine der vielen Immobilien im Besitz des Kantons Obwalden. (Archivaufnahme)
Keystone

Um seine Gebäude zu erhalten und sinnvoll zu nutzen, wird der Kanton Obwalden bis 2040 rund 130 Millionen Franken investieren müssen. Dies geht aus der Immobilienstrategie hervor, die der Regierungsrat am Freitag veröffentlicht hat.

Der Kanton Obwalden besitzt demnach 250 Grundstücke mit 61 Immobilien. Der Gebäudeversicherungswert beläuft sich insgesamt auf 300 Millionen Franken. 17 Immobilien mit einem Versicherungswert von fast 60 Millionen Franken sind denkmalgeschützt.

Dieses Portfolio muss bewirtschaftet werden. Grössere Sanierungen oder Aus- und Neubauten sollten dabei nicht auf Grund von Einzelbedürfnissen durchgeführt werden, teilte der Regierungsrat mit. Vielmehr sollen die Vorhaben in eine Gesamtstrategie des gesamten Immobilienportfolios eingebettet werden.

Im letzten Jahr wurde deswegen eine Immobilienstrategie, die sich bis 2040 erstreckt, erarbeitet. Beteiligt waren der Regierungsrat, die Verwaltung, die Gerichte, eine Kommission des Kantonsrats sowie externe Fachleute.

Eigentum bevorzugt

Die Immobilienstrategie legt etwa fest, dass langfristig benötigte Immobilien aus finanziellen und praktischen Gründen nicht gemietet, sondern im Eigentum gehalten werden sollen. Bei der Ökologie will der Kanton eine Vorbildrolle übernehmen. Er will funktionale und wirtschaftlich betriebene Immobilien. Die Bauten sollen nicht verlottern, sondern in einem mittleren oder guten Zustand gehalten werden.

Die Grobplanung zeigte, dass in den nächsten 20 Jahren Investitionen von 100 bis 160 Millionen Franken fällig werden. Bei einem Mittelwert von 130 Millionen Franken sind das jährlich rund 6,5 Millionen Franken. Projekte würden aktuell aber keine vorliegen, heisst es dazu im Immobilienbericht.

Die Verwaltung soll sich gemäss der Strategie grundsätzlich in zentraler Lage in Sarnen befinden. Bis auf Weiteres beibehalten werden die Aussenstellen in Engelberg (Steuerverwaltung, Grundbuchamt, Kantonspolizei, Justiz).

Die Arbeitsplätze eines Departements sind nach Möglichkeit im gleichen Gebäude unterzubringen. Das Kantonsgericht soll vom Ober- und Verwaltungsgericht räumlich getrennt werden, um die Unabhängigkeit der Gerichte zu zeigen.

Verhandlungen mit Kloster

Handlungsbedarf sieht die Immobilienstrategie beim Staatsarchiv, bei der Bibliothek und beim Historischen Museum. Sie alle sind in ungeeigneten Räumlichkeiten untergebracht. Als möglichen neuen Standort erwogen wird das Benediktinerkloster Muri-Gries.

Mittelfristig wollten sich die Mönche nach Bozen zurückziehen, heisst es dazu in der Mitteilung. Kloster und Kanton würden zur Zeit ein Konzept für die Weiternutzung des Areals erarbeiten. Das Sarner «Quartier Latin», zu dem unter anderem die Kantonsschule, das Alte Kollegium, das Alte Gymnasium oder das Professorenheim gehören, könnte damit als Kulturareal gestärkt werden.

Einigen sich Kloster und Kanton nicht bis 2024, soll für das Staatsarchiv und die Bibliothek ein Neubau auf dem Areal Hostett realisiert werden. Das Museum würde an seinem heutigen Standort modernisiert.

Die Immobilienstrategie ist keine feste Planung, sondern sie soll alle fünf Jahre den neuen Raumbedürfnissen der Departement angepasst werden. Der Kantonsrat wird sie am 18. März 2021 behandeln.

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