HochwasserschutzObwaldner Hochwasserschutz wird teurer als geplant
SDA
18.9.2020 - 16:16
Das Hochwasserschutzprojekt Sarneraatal wird teurer als ursprünglich geplant. Die aktualisierte Prognose geht von Mehrkosten von rund 30 Millionen Franken aus gegenüber dem 2014 bewilligten Gesamtkredit. Es kommt auch zu Verzögerungen im Zeitplan.
Bereits vor knapp einem Jahr wurde bekannt, dass sich das Projekt wegen geologischer Schwierigkeiten beim Auslaufbauwerk für den Hochwasserentlastungsstollen in Alpnach verzögert.
Wie die Obwaldner Regierung am Freitag in ihrem Bericht zum Stand der Arbeiten mitteilte, führt das zu einem Rückstand von neun Monaten auf das ursprüngliche Terminprogramm.
Kernstück des Jahrhundertprojekts ist der 6,6 Kilometer lange, bereits im Bau stehende Entlastungsstollen. Er beginnt beim Sarnersee, mündet unterhalb des Wichelsees in die Sarneraa und kostet über 100 Millionen Franken.
Weil die veränderte Baugrubensituation die Logistik der Baustellenversorgung erschwere, könne auch der Stollen erst drei Monate später fertiggestellt werden. Dies verzögert das ganze Projekt um voraussichtlich ein Jahr. Fertig gebaut sein soll es 2026.
Zusatzkredit nötig
Auch beim Einlaufbauwerk habe man Anpassungen vornehmen müssen. Dazu kommen zusätzliche Aufwertungsmassnahmen an der Sarneraa. All dies verteuert das Projekt um 29,1 Millionen Franken, was einem Plus von 25 Prozent entspricht. Aktuell geht die Regierung von Gesamtkosten von 144,1 Millionen Franken aus.
2014 hatte das Stimmvolk einen Gesamtkredit von 115 Millionen Franken bewilligt. Beim Auflageprojekt waren die Kosten bereits auf 124,1 Millionen Franken angewachsen.
Der nötige Zusatzkredit soll Anfang 2022 beantragt werden. Er wird über eine Verlängerung der Zwecksteuer von voraussichtlich zwei Jahren finanziert und belastet den ordentlichen Staatshaushalt nicht.
Gesetzesanpassung
Mehrkosten zeichnen sich auch beim Schutz des Flugplatzes ab. Auf Geheiss des Bundes muss der Kanton Anpassungen beim Schlierensammler in das Projekt integrieren. Dadurch werde dieses um 3 Millionen Franken verteuert. Es könnten allerdings insgesamt Kosten eingespart werden.
Der Kantonsrat wird den Bericht in seiner Sitzung vom 22. Oktober behandeln. Er befasst sich dann auch mit einer Gesetzesanpassung zu den Wasserbaumassnahmen. Es ist nämlich vorgesehen, dass sich die Gemeinde Alpnach an den Kosten eines Teilprojekts beteiligt.
Dieses wurde mittlerweile aber integriert ins Gesamtprojekt Sarneraa Alpnach, für das der Kanton alleine aufkommen muss, weshalb die Gesetzesänderung nötig wird.
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