Verwaltung Ombudsstelle der Stadt Luzern hat so viel zu tun wie nie zuvor

kad, sda

11.5.2021 - 10:41

Das Luzerner Stadthaus: Bei Konflikten mit der Verwaltung kommt oft die Ombudsstelle ins Spiel. (Symbolbild)
Das Luzerner Stadthaus: Bei Konflikten mit der Verwaltung kommt oft die Ombudsstelle ins Spiel. (Symbolbild)
Keystone

Bei der Ombudsstelle der Stadt Luzern haben sich im vergangenen Jahr so viele Personen gemeldet wie nie zuvor. 90 Ratsuchende wandten sich mit Anliegen oder Beschwerden zur Stadtverwaltung an die Anlaufstelle. Diese musste sich zum zweiten Mal mit einem Fall von Whistleblowing befassen.

Keystone-SDA, kad, sda

Die Zahl der Ratsuchenden stieg im Vergleich zum Vorjahr um acht, wie die Ombudsstelle am Dienstag anlässlich der Publikation ihres Tätigkeitsberichts mitteilte. Die Betroffenen sind mehrheitlich weiblich, über 70 Prozent sind zwischen 31 und 65 Jahren alt.

Die Mehrheit der gemeldeten Fälle betrafen die Themen Sozialhilfe, Kindes- und Erwachsenenschutz und Steuern. Das Spektrum reicht von Laub auf der Strasse über Sorgerechtsfragen bis hin zu Steuersorgen.

Neben den 90 Fällen gingen 271 Anfragen ein, die kurze Rechtsauskünfte und Informationen beinhalten. Auch deren Zahl stieg – und zwar um 16 Prozent im Vorjahresvergleich. Bei 14 verwaltungsinternen Fälle ging es meist um Konflikte mit Vorgesetzten.

Mehr Mittel gefordert

Zum zweiten Mal seit Gründung der Ombudsstelle im Jahr 2014 musste sich diese mit einem Fall von Whistleblowing, also einer verwaltungsinternen Missstandsmeldung befassen. Inhaltlich äusserte sich Ombudsfrau Lucia Schnider Stulz nicht zu dem Fall. Sie verwies auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf die Schweigepflicht. Der Fall sei abgeschlossen.

Die Stadtluzerner Ombudsstelle ist mit insgesamt 80 Stellenprozent dotiert. Erfahrungswerte zeigten, dass sich die Zahl der Fälle in etwa bei einem Promille der Bevölkerungszahl bewege, sagte Schnider. Im Vergleich zu anderen Städten würden der Luzerner Stelle knappe personelle Ressourcen zur Verfügung stehen. Die Ombudsfrau beantragte daher eine Aufstockung um 30 Prozent.