Öffentlicher VerkehrPersonalverbände beanspruchen Sitz im VBL-Verwaltungsrat
rl, sda
30.1.2021 - 10:09
Im neuen Verwaltungsrat der Verkehrsbetriebe Luzern AG (VBL) soll auch das Personal vertreten sein. Die Personalverbände PVL und VPOD haben deswegen das Mandat ausgeschrieben, wie sie am Samstag mitteilten.
Im Zuge der Subventionsaffäre, die die VBL im letzten Jahr erschütterte, trat im November der gesamte Verwaltungsrat zurück. Seither amtet ein dreiköpfiger Übergangsverwaltungsrat, geleitet von Renzo Simoni. Im Mai soll der neue Verwaltungsrat gewählt werden.
Die Irrungen und Wirrungen rund um den Verwaltungsrat der VBL hätten das Personal verunsichert, teilten die Personalverbände mit. Eine durch das Personal gewählte Vertretung im Verwaltungsrat könnte das Vertrauen der Angestellten ins das Leitungsgremium wieder herstellen.
Der Personalverband Verkehrsbetriebe Luzern (PVL) und der Verband Personal öffentlicher Dienste (VPOD) suchen über eine öffentliche Ausschreibung nach einer Kandidatin oder einem Kandidaten für den Verwaltungsratssitz. Gesucht werde eine integre Persönlichkeit mit Kenntnissen in der Sozialpartnerschaft und mit Interesse am öffentlichen Verkehr sowie an betriebswirtschaftlichen Themen.
Das Personal wird an einer Personalversammlung Anfang März eine Kandidatin oder einen Kandidaten zu Handen der Generalversammlung der VBL AG nominieren. Da diese zu 100 Prozent der Stadt gehört, besteht die Generalversammlung aus einem Delegierten des Stadtrats.
Die Personalverbände hätten an der GV kein Antragsrecht, erklärte Urban Sager, Präsident des Luzerner VPOD auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Sie würden somit zu Handen des Stadtrats eine Person vorschlagen.
Die Personalverbände waren mit ihrem Anliegen nach eigenen Angaben bereits im Gespräch mit dem Stadtrat und dem Übergangsverwaltungsrat. Letzterer ist zuständig für die Rekrutierung des neuen Gremiums.
Tony Zedel, Co-Präsident des PVL, sagte auf Anfrage, sie seien guter Dinge. Personalvertretungen in Verwaltungsräten von staatsnahen Betrieben würden immer üblicher.
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