Altdorf UR
Die Urner Regierung soll sich mit dem nachgewiesenen BVD-Virus auf zwei Urner Alpen beschäftigen. Eine Motion im Landrat vom Mittwoch fordert personelle Konsequenzen beim Labor der Urkantone. Dieses habe zu lange nicht gehandelt.
Anfang August waren auf den Alpen Fiseten und Alplen nach Aborten zwei Kühe auf die Bovinen Virus-Diarrhoe (BVD) untersucht worden. Ein Speziallabor bestätigte am 23. August den BVD-Befund. In seiner Motion kritisierte Landrat Alois Arnold-Fassbind (SVP), dass über sechs Wochen vergingen, bis sämtliche Tiere der beiden Alpen getestet wurden.
Das Laboratorium der Urkantone habe viel zu lange zugewartet mit der Bekämpfung, bis das ganze ausser Kontrolle geraten sei. Die Tiere seien schon fast drei Wochen von den Alpen Zuhause gewesen, bis die Verantwortlichen gehandelt hätten.
Der Motionär fordert eine Untersuchung und personelle Konsequenzen beim Labor der Urkantone. Zudem sollen in Zukunft solche Fälle jedem Tierhalter und dem Amt für Landwirtschaft sofort schriftlich gemeldet werden.
Weitläufige Alpgebiete
In einer Mitteilung zu den BVD-Fällen hatte der Urner Kantonstierarzt am Dienstag darauf hingewiesen, dass es sich beim aktuellen Fall um weitläufige Alpgebiete handelte, was die Tests verzögert habe. Die Auswertung der Proben laufe noch. Die Befunde sollen spätestens Anfang November vorliegen.
BVD-Viren gehören zu den Pestviren. Sie sind für den Menschen ungefährlich. Betroffen sind Wiederkäuer, hauptsächlich Rinder. Infizierte Tiere wachsen schlecht und haben Fruchtbarkeitsstörungen und Aborte.
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