Die vehementen Kritiker des Luzerner Autobahnzubringers «Spange Nord» lehnen auch die stark verkleinerte Variante ab, die der Regierungsrat am Mittwoch vorgestellt hat. Auch das neue Projekt bringe grösseren Schaden als Nutzen.
Die CVP des Kantons Luzern begrüsst in einer Mitteilung den Verzicht auf die bisherige Lösung zur «Spange Nord». Sie fragt sich aber, wie ohne diesen Autobahnzubringer die Erreichbarkeit der Quartiere im Osten Luzerns sichergestellt werden könne. Immerhin sei das neue Projekt ein interessanter Ansatz, der die politische Diskussion entschärfe.
Hier könnte sich die CVP aber täuschen. Die SP lehnt das neue Projekt ab. Dieses sei «untauglich» und «nicht stadtverträglich». Die geplante Autobahnbrücke würde stark in das grüne Luzerner Familienquartier Fluhmühle eingreifen. Das bereits stark belastete Quartier Basel-/Bernstrasse müsste noch mehr Verkehrsinfrastruktur hinnehmen. Weiter vermisst die SP im neuen Vorhaben eine Förderung des öffentlichen Verkehrs.
Eine ähnliche Stellungnahme liefern die Grünen ab: «Auch die Fluhmühlebrücke muss weg», lautet ihr Fazit. Der geringe verkehrstechnische Nutzen dieses Bauwerks lasse die schwerwiegenden Eingriffe nicht rechtfertigen. Die Grünen befürchten auch, dass das Projekt Lochhof zu Mehrverkehr Richtung Stadt führe.
Diese Kritik von Rot-Grün verärgert die FDP. Sie wirft SP und Grünen Diskussionsverweigerung vor. Statt das neue Projekt seriös zu prüfen, lehnten sie es aus wahltaktischen Gründen vorschnell pauschal ab. Die Freisinnigen erklärten, sie begrüssten die Alternative zur «Spange Nord» und wollten die neue Variante prüfen.
Die Grünliberalen stellten fest, dass die nun vom Regierungsrat vorgeschlagene Bestvariante nahe bei der Nullvariante sei. Es gebe aber noch viele offene Fragen, so die Auswirkungen auf die Basel-, Bern- und Spitalstrasse. Die GLP befürchtet auch, dass das Kantonsspital schlecht erschlossen bleibe. Eine Metro als Lösung werde immer wichtiger.
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