Grosse Besorgnis herrscht bei der Luzerner Kantonsregierung nach dem Entscheid von CH Media, die überregionalen Ressorts bis Mitte 2019 in Aarau zusammenzulegen. Sie fordert Zentralschweizer Knowhow für die neue Mantelredaktion.
"Das heisst auch, dass qualifizierten Luzerner Journalistinnen und Journalisten am neuen Redaktionsstandort eine annehmbare berufliche Perspektive geboten wird", schreibt der Regierungsrat in einer Forderung an das Medienunternehmen. So könne die Zentralschweizer Perspektive weiterhin in die Berichterstattung über nationale Angelegenheiten einfliessen.
CH Media gibt unter anderem die "Luzerner Zeitung" heraus. Die ebenfalls integrierten TV-Sender Tele 1 und Radio Pilatus bleiben an ihren bisherigen Standorten.
Die Berichterstattung in den regionalen Medien ist laut der Luzerner Regierung eine wichtige Quelle der politischen Wissens- und Meinungsbildung in der Bevölkerung. Den jüngsten Standortentscheid von CH Media nehme man daher mit grosser Besorgnis zur Kenntnis, teilte sie mit. Sie befürchte eine Schwächung des Medienplatzes Luzern.
Regionale Berichterstattung fördern
Weiter fordert die Luzerner Regierung, dass die die Realisierung von Synergie-Effekten im überregionalen Teil nicht zu einer Schwächung der regionalen Redaktionen führen dürfe. Man erhoffe sich vom Joint Venture im Gegenteil, dass die Qualität der regionalen Berichterstattung mindestens gehalten, möglichst sogar weiterentwickelt werden könne.
Die Forderungen habe die Regierung überdies bereits im Vorfeld mit CH-Media-Verwaltungsratspräsident Peter Wanner persönlich sowie mit einem Schreiben an den CH-Media-Verwaltungsrat festgehalten.
CH Media, das drittgrösste private Medienhaus der Schweiz, beschäftigt derzeit rund 2200 Mitarbeitende verteilt auf 1900 Vollzeitstellen. CH Media gab Mitte November bekannt, dass es in den kommenden zwei Jahren 200 Vollzeitstellen streichen will. Damit möchte das Medienunternehmen nach eigenen Angaben die Kosten um 10 Prozent oder 45 Millionen Franken reduzieren.
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