Motorfahrzeugsteuern Regierungsrat will Elektroautos tiefer besteuern

rl, sda

13.2.2023 - 08:17

Besitzer von Elektroautos können im Kanton Schwyz auf tiefere Steuern hoffen. (Archivaufnahme)
Besitzer von Elektroautos können im Kanton Schwyz auf tiefere Steuern hoffen. (Archivaufnahme)
Keystone

Im Kanton Schwyz sollen Elektro- und Wasserstoffautos tiefer besteuert werden. Der Regierungsrat schlägt dem Kantonsrat vor, dass Fahrzeuge mit emissionsfreiem Antrieb künftig nur noch nach dem Gesamtgewicht besteuert werden.

rl, sda

Der Regierungsrat geht davon aus, dass die heutige Motorfahrzeugsteuer für ökologische Autos nicht attraktiv ist. Die Höhe der Steuer ist derzeit vor allem von der Motorenleistung abhängig, weil eine grössere Leistung auch einen höheren CO2-Ausstoss bedeutet.

Für Autos mit einem emissionsfreien Antrieb trifft dieser Zusammenhang aber nicht zu. Zudem haben sie im Schnitt eine grössere Motorenleistung als Benzin- und Dieselautos. Das heutige Steuersystem sei weder sachgerecht noch setze es Anreize, ein Elektro- oder Wasserstoffauto zu fahren, teilte der Regierungsrat am Montag mit.

250 Franken teurer

Der Regierungsrat belegt dies mit Zahlen: Für die 106'000 Personenwagen im Kanton Schwyz fällt eine durchschnittliche Steuer von 400 Franken im Jahr an. Bei den Elektrofahrzeugen beträgt die durchschnittliche Jahressteuer aber 650 Franken.

Der Regierungsrat schickte deswegen im September 2022 eine Vorschlag für eine Revision der Motorfahrzeugsteuer in die Vernehmlassung. Er schlug vor, dass das Gesamtgewicht des Autos im Verhältnis zur Motorenleistung stärker gewichtet werde. In der Vernehmlassung wurde diese Lösung aber kritisiert.

Der Regierungsrat hat sich deswegen dafür entschieden, die Steuer für Autos mit Verbrennungsmotor unverändert zu lassen. Elektro- und Wasserstoffautos sollen künftig aber neu nur noch nach dem Gesamtgewicht besteuert werden. Die durchschnittliche Jahressteuer dürfte damit um rund 250 Franken auf 400 Franken sinken.

Progressiver Tarif

Der Tarif soll dabei progressiv gestaltet werden. Er steigt pro 10 Kilogramm Fahrzeuggewicht von 16 Rappen bis auf 31 Rappen. Ein schweres Elektroauto wird somit anteilsmässig stärker besteuert als ein leichtes.

Von der Reform profitieren die leistungsstarken Autos stärker als die schwächer motorisierten. Die Steuer für den stark motorisierten, 2,7 Tonnen schweren Tesla Model S sinkt von 1447 Franken auf 495 Franken. Der etwa gleich schwere Audi Q4 50 e-tron, dessen Leistung weniger als halb so stark ist, wird nur mit einem Steuererlass von 616 Franken auf 504 Franken belohnt. Der kleine Renault Twingo Electric wird neu mit 173 Franken statt 197 Franken besteuert.

Eine weitergehende Begünstigung von Elektro- und Wasserstoffautos lehnt der Regierungsrat ab. Diese würden ja genauso wie die mit Benzin und Diesel betriebenen Autos die Strasse belasten, hiess es.

Zudem müsse die Finanzierung von Strassenprojekten gewährleistet bleiben, denn die Revision der Motorfahrzeugsteuer bringe einen Steuerausfall von rund 680'000 Franken. Aus diesem Grund werde auch auf eine lineare Steuersenkung bei allen Fahrzeugen verzichtet.