Die Museen des Kantons Luzern, die sich aus finanziellen Gründen zusammenschliessen und verkleinern sollen, zeigen auch 2019 getrennte Programme. Das Historische Museum thematisiert sein eigenes Haus, das Natur-Museum präsentiert den Literatur-Nobelpreisträger Carl Spitteler als Naturfreund und Knochen eines angeblichen Riesen.
Das Historische und das Natur-Museum arbeiten seit mehreren Jahren eng zusammen und haben auch eine gemeinsame Leitung. Am Dienstag präsentierten sie erstmals gemeinsam ihr Jahresprogramm. Damit solle gezeigt werden, dass zwischen den beiden Häusern trotz separaten Programmen Schnittstellen und inhaltliche Überschneidungen bestünden, sagte der Leiter der Museen, Christoph Lichtin.
So greift das Natur-Museum am 14. September ein literarisches Jubiläum auf: Vor 100 Jahren erhielt Carl Spitteler als erster Schweizer den Literatur-Nobelpreis. Das Museum zeigt Spitteler als Naturfreund: Der Schriftsteller pflanzte in seinen Luzerner Jahren einen mediterranen Garten und züchtete Schmetterlinge.
Ein Schwerpunkt des Natur-Museums sind vom 17. Mai bis 27. Oktober im 16. Jahrhundert bei Reiden LU aufgefundene Knochen, die damals einem Riesen zugeordnet wurden, in Tat und Wahrheit aber Mammutknochen waren. Thematisiert wird dabei auch die verschlungene Geschichte der Knochen seit ihrem Fund. Parallel dazu läuft eine Ausstellung zur Ur-Zeit.
Das Historische Museum widmet seinem eigenen Gebäude ab dem 6. April eine Ausstellung. Das Museum ist im alten Zeughaus untergebracht, das vor 450 Jahren erbaut worden war. Obwohl es einen militärischen Zweck hatte, war es auch immer eine Art Museum, in denen etwa Banner oder Beutestücke von Schlachten ausgestellt wurden.
Eines dieser zur Schau gestellten Beutestücke war der angebliche Helm des Reformators Ulrich Zwingli. Dieser wurde 1531 bei der Schlacht von Kappel von den Luzernern getötet. Ein dem Reformator zugeschriebener Helm wurde jahrhundertelang stolz im Luzerner Zeughaus ausgestellt, bis 1848 die Zürcher das Stück zurückforderten. Für die Ausstellung kehrt die Trophäe vorübergehend nach Luzern zurück.
Warten auf Machbarkeitsstudie
Im November hatte der Luzerner Regierungsrat bekannt gegeben, dass sich die beiden kantonalen Museen zusammenschliessen sollen. Die Ausstellungsfläche soll halbiert werden, jährlich soll der Kanton damit Kosten von 0,8 Millionen Franken einsparen können.
Informationen zur Fusion und Verkleinerung der Museen präsentierte Lichtin am Dienstag nicht. Zur Zeit erarbeitet die kantonale Dienststelle Immobilien eine Machbarkeitsstudie, die unter anderem Grundlagen zum künftigen Standort des fusionierten Museum liefern soll. Die Studie soll im zweiten Quartal 2019 vorliegen.
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