Der Spezialstahlhersteller Schmolz+Bickenbach (S+B) hat im ersten Quartal 2019 zwar einen höheren Umsatz ausgewiesen. Jedoch fielen sowohl Betriebs- als auch Nettogewinn deutlich niedriger aus. Das Unternehmen mit Sitz in Luzern spricht von einem «verhaltenen» Start ins Jahr und rechnet mit einer Erholung im zweiten Semester.
Die höheren Stahlpreise und die Übernahme der französischen Ascometal per Februar 2018 hatten einen positiven Effekt auf den Umsatz. Nach einem markanten Nachfragerückgang in den letzten beiden Monaten 2018 habe auch das Geschäftsjahr 2019 herausfordernd begonnen und die «Wachstumsdelle» in den Absatzmärkten habe sich fortgesetzt.
Die Absatzmenge erhöhte sich um rund 1,1 Prozent auf 551 Kilotonnen. Auf vergleichbarer Basis, also ohne Ascometal, verringerte sich die Absatzmenge. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 6,7 Prozent auf 884,2 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.
Zur Umsatzsteigerung beigetragen hat auch ein weiterer Anstieg der Verkaufspreise. Der durchschnittliche Stahlpreis ist innert Jahresfrist auf 1605 von 1521 Euro pro Tonne angestiegen, ein Plus von 5,5 Prozent.
Umsatzanstieg in allen Regionen
Der Umsatz stieg in allen Regionen. Am stärksten war das Wachstum mit 9,9 Prozent in der Region Amerika, gefolgt von Europa mit 6,6 Prozent und der Region Afrika/Asien/Australien mit einem Umsatzplus von 1,9 Prozent.
Das unbereinigte Betriebsergebnis (EBITDA) lag mit 38,8 Millionen Euro um 62,4 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die entsprechende Marge sank auf 4,4 Prozent von 12,4 Prozent im Vorjahreszeitraum. Im Vorjahr hatte ein Sondereffekt aus der Übernahme von Asco Industries den Betriebsgewinn positiv beeinflusst. Entsprechend fällt das Minus beim bereinigten EBITDA mit 40 Prozent auf 42,2 Millionen geringer aus und die Marge sank hier auf 4,8 von 8,5 Prozent.
Unter dem Strich erzielte der Stahlhersteller einen Gewinn von nur noch 0,7 Millionen Euro nach 59,0 Millionen in der Vorjahresperiode. Schmolz+Bickenbach erklärt die tiefere Profitabilität mit dem Ausbleiben des Sondereffekts und einem grösseren Minus beim Finanzergebnis.
Prognose mit hoher Unsicherheit behaftet
Beim Blick auf das Gesamtjahr hält das Management an seiner bisherigen Prognose fest. Der Konzern rechnet weiter damit, einen bereinigten EBITDA zwischen 190 und 230 Millionen Euro zu erreichen.
Prognosen seien jedoch aufgrund der politischen und makroökonomischen Risiken mit einer hohen Unsicherheit behaftet. In den nächsten Monaten wird eine graduelle Normalisierung der Nachfrage mit fortgesetzter Erholung im zweiten Halbjahr erwartet.
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