Kantonsrat SZ Schwyzer Parlament bewilligt 139 Millionen für Kaltbach-Projekt

sda

24.4.2024 - 14:56

Der Schwyzer Regierungsrat André Rüegsegger (SVP) versicherte, das neue Verwaltungs- und Sicherheitszentrum werde keinesfalls ein Tempel. (Archivbild)
Der Schwyzer Regierungsrat André Rüegsegger (SVP) versicherte, das neue Verwaltungs- und Sicherheitszentrum werde keinesfalls ein Tempel. (Archivbild)
Keystone

Der Schwyzer Kantonsrat hat am Mittwoch den Bau eines neuen Verwaltungs- und Sicherheitszentrums in Schwyz bewilligt. Das Grossprojekt passierte den Rat widerstandslos – mit 86 zu 8 Stimmen.

Keystone-SDA, sda

139 Millionen Franken für ein einzelnes Bauvorhaben sind zwar ausserordentlich hohe Ausgaben. Aber nach Ansicht des Parlaments handelt es sich um die langfristig kostengünstigste Lösung für eine effizientere Kantonsverwaltung mit modernen Arbeitsplätzen.

«Billiger wird es nicht», sagte ein Mitte-Sprecher in der Debatte am Mittwoch. Zudem überzeuge das Kaltbach-Projekt in der Gesamtbeurteilung. Diese Ansicht vertraten viele Rednerinnen und Redner aus allen fünf Fraktionen. Der Parlamentsbeschluss unterliegt dem fakultativen Referendum.

Mit dem Grossprojekt auf dem kantonseigenen Kaltbach-Areal in Schwyz sollen verschiedene Teile der kantonalen Verwaltung zusammengeführt werden. In den Neubau sollen auch die Stützpunktfeuerwehr und der Rettungsdienst von Schwyz kommen. Vorgesehen ist zudem eine neue Polizeieinsatzzentrale, die mit der Zuger Polizei betrieben werden soll. Für Kantonsverwaltung und Polizei gibt es im Kaltbach rund 500 Arbeitsplätze.

Langfristige Kosteneinsparungen

Der weitgehend aus Holz geplante Neubau ist einerseits als Ersatz für das Verwaltungsgebäude an der Bahnhofstrasse 15 in Schwyz geplant. Dieser Standort ist bautechnisch, energetisch und sicherheitstechnisch am Ende seiner Lebensdauer angelangt und kann nicht mehr sinnvoll saniert werden. Andererseits können auf dem Kaltbach-Areal zwölf Standorte der Kantonsverwaltung zusammengeführt werden, wodurch jährliche Mietzinseinsparungen von 1,2 Millionen Franken erzielt werden können.

Nach Ansicht des Regierungsrats wird sich das geplante Verwaltungs- und Sicherheitszentrum auf lange Sicht auszahlen – sowohl in betrieblicher als auch in finanzieller Sicht. Denn der Neubau ermöglicht Effizienzsteigerungen der Verwaltung sowie mittel- und langfristige Kosteneinsparungen für den Kanton, wie es in der Vorlage heisst.

Zweckmässiger Bau, kein Palast

Das neue Verwaltungs- und Sicherheitszentrum im Kaltbach werde ein «zweckmässiger, funktionaler Bau» und keinesfalls ein Palast oder Tempel, versicherte Landammann und Baudirektor André Rüegsegger (SVP) in der Kantonsratsdebatte. «Was wäre denn die Alternative?» fragte er – und gab gleich die Antwort: «Es gibt keine, schon gar keine kostengünstigere.»

Die Verlagerung von hunderten Arbeitsplätzen der Kantonsverwaltung in das peripher gelegene Kaltbach-Areal bedeutet für das Dorfzentrum, dass das dortige Gewerbe darunter leiden wird. Läden und Gastrolokale werden weniger Kundschaft haben. In der Ratsdebatte verwiesen Vertreter der Gemeinde Schwyz auf dieses Problem. Aufgrund einer Gesamtabwägung stellte sich der Schwyzer Gemeinderat hinter das Kaltbach-Projekt.

Inbetriebnahme in fünf Jahren

Die Kosten für das Grossprojekt belaufen sich auf 139 Millionen Franken. Für die von externen Partnern genutzten oder erworbenen Gebäudeteile soll der Kanton entschädigt werden. Für den reinen Verwaltungsteil betragen die Kosten für den Kanton Schwyz rund 86 Millionen Franken.

Läuft alles nach Plan, soll das neue Verwaltungs- und Sicherheitszentrum 2029 in Betrieb genommen werden.