Strassenverkehr SP-Initiative gegen Spange Nord lanciert

SDA

30.1.2019 - 23:05

Mit einer Initiative will die SP der Stadt Luzern das Strassenbauprojekt Spange Nord bekämpfen, noch bevor dessen Ausgestaltung festgelegt ist. Die Delegierten stimmten am Mittwochabend dafür, das Volksbegehren zu lancieren.

Mit 61 zu 5 Stimmen bei 3 Enthaltungen sprachen sie sich für die Lancierung der Initiative "Spange Nord stoppen - Lebenswerte Quartiere statt Stadtautobahn" aus, wie die Partei mitteilte. Damit soll der Bau eines neuen Autobahnzubringers im Norden der Stadt vorzeitig verhindert werden.

Das Volksbegehren will, dass sich die Stadt Luzern für den Erhalt der Lebens- und Wohnqualität in den durch den Bau der Spange Nord bedrohten Quartieren und den Verzicht der Spange Nord einsetzt. Der Stadtrat hat seine Ablehnung gegenüber dem Projekt bereits geäussert.

Die Bevölkerung müsse über das geplante Stadtautobahn-Projekt mitbestimmen können, argumentiert die SP. Dies sei nur mit einer städtischen Volksabstimmung möglich. Das Zustandekommen einer Initiative erfordert die gültigen Unterschriften von 800 Stimmberechtigten.

43 Varianten

Die Initianten fürchten wegen der geplanten neuen Strassenverbindung um die Lebensqualität in den betroffenen Quartieren. Allerdings ist derzeit noch nicht klar, wie die Spange Nord genau aussehen soll. Das Luzerner Kantonsparlament hatte zwar einen Planungskredit von 6,5 Millionen Franken bewilligt, allerdings weitere Abklärungen gefordert.

Externe Planungsbüros erarbeiteten in der Folge 43 Varianten für die neue Hauptverkehrsachse westlich der Reuss. Sie prüften diese vorerst auf ihre Wirkung, Machbarkeit und Kosten. Übrig blieben noch acht Varianten. Darunter ist auch die "Variante 0+" mit einem Verzicht auf Spange Nord und Fluhmühlebrücke, wie es die Gegenbewegung Spange Nord, eine Vertretung der Bevölkerung der betroffenen Quartiere, fordert.

Resultate im Herbst

Weiter im Rennen sind Varianten mit einem verlängerten Tunnel Rosenberg, die Möglichkeit eines Verzichts auf die Spange Nord, aber mit Fluhmühlebrücke, sowie einer langen Tunnelvariante, bei der neben dem Anschluss Schlossberg mittels Tunnel eine zweite Anbindung im Bereich Haldenstrasse erfolgt. Letztere bringe aber sehr hohe Kosten.

Die acht Varianten werden nun vertieft auf ihre technische Machbarkeit untersucht, und die Kosten werden genauer ermittelt. Anschliessend wird eine Favoritenvariante ermittelt. Die Überprüfung dauert voraussichtlich bis im Herbst 2019.

Das kantonale Projekt soll die Innenstadt mit einer neuen Hauptverkehrsachse westlich der Reuss entlasten. Ursprünglich vorgesehen waren der Ausbau der Friedentalstrasse bis zum Schlossberg sowie eine neuen Brücke im Gebiet Fluhmühle.

Über einen neuen Anschluss im Gebiet Lochhof soll der Agglomerationsverkehr auf die neue Stadtautobahn verlagert werden, die im Zuge des vom Bund geplanten Umfahrungsprojekts Bypass entstehen würde. Für die Kantonsregierung gehören Spange Nord und Bypass zusammen.

Zurück zur Startseite